Österreich fällt nicht erst seit der missglückten Ratspräsidentschaft
durch Europaskepsis auf. Die Tendenz zur Abschottung des Landes hat
eine lange Tradition -eine Mahnung zum EU-Wahlkampf.
Österreich ist eine der stabilsten Demokratien der Welt. Doch nach
einem Jahr Türkis-Blau gibt es Verschlechterungen bei Presse-,
Versammlungs-und Religionsfreiheit. Auch die Causa BVT dürfte sich in
internationalen Rankings negativ auswirken. Ein Gastkommentar.
"Wo durch Geschwindigkeit keine Zeit für ausführliche Diskussion gelassen wird, leidet die Qualität der Demokratie. Der Spruch 'speed kills' trifft hier den Nagel auf den Kopf: speed kills democracy."Österreich i t im weltweiten Vergleich eine stabile und gut funktionierende Demokratie, wenn es nach internationalen und politikwissenschaftlich fundierten Analysen geht. Die Organisation Freedom House, die seit mehreren Jahrzehnten Berichte über die Staaten der Welt verfasst, gibt Österreich zuletzt immer noch 94 von 100 erreichbaren Punkten. Das ist zwar kein absoluter Spitzenplatz und
"Eine Vergrößerung der Schere zwischen Arm und Reich wird Spuren in unseren demokratischen Gesellschaften hinterlassen und deren Stabilität unterminieren."Wer sich in diesen politisch aufgeheizten Zeiten ein Mindestmaß an Objektivität bewahrt hat, kann nicht leugnen, dass wir in einer Welt leben, die von Ungleichheit geprägt ist. Ebenso wenig kann geleugnet werden, dass diese Ungleichheit soziale und politische Gründe hat. Sie ist nicht zufällig entstanden.Die Ungleichheit bezieht sich auf verschiedene Dimensionen des Lebens. Dabei sind Vermögen und Einkommen entscheidende Faktoren