Die immer wieder gestellten Fragen nach dem Nutzen von Hilfeleistungen für Entwicklungsländer- ob Aufwand und Resultate in vertretbarer Relation stehen; ob dieser Nutzen nicht nur die Reichen noch reicher mache; - solche Fragen haben auch, ja gerade für die einzige österreichische Schule in Ubersee Relevanz. 1975 wurde sie, das „Instituto Austriaco Guatemalteco“ in Guatemala City, aus dem Entwicklungshilfe-Budget herausgenommen und wird seither vom Unterrichtsministerium und dem Außenamt in Wien gemeinsam finanziert. Damit ist sie jetzt eindeutig als ein Mittel der Österreichwerbung
Schon knapp eineinhalb Jahre, nachdem der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen hatte, erschienen UN-Funktionäre aus New York und Genf in Wien, um zu untersuchen, ob es überhaupt möglich wäre, hier eine internationale Konferenz zur Gründung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) abzuhalten und diese vielleicht sogar anschließend in Wien zu etablieren. Das positive Resultat - das Jahre später auch dazu führen sollte, daß Wien zur dritten UN-Stadt aufstieg - wurde nicht nur als großer Prestigeerfolg für das verarmte Land angesehen. Als Sitz einer zur „UN-Familie“ gehörenden Weltorganisation würde es fortan so etwas wie den Status einer offenen Stadt genießen, so dachte man, zumindest aus damaliger Sicht, richtig. Eine Probe aufs Ex-empel ist nie und nirgends erbracht worden. Die Abberufung der UN-Truppen vom Sinai durch U Thant, die den Sechstagekrieg auslösen sollte, erlaubt Skepsis.
Wer bei uns Nachhilfeunterricht sagt, der denkt an „Pinsch“, „Nach- zipf’, Durchfällen, Repetieren. In Carmel, einer kleinen Stadt 210 Kilometer südlich von San Francisco, und ihrer Umgebung, gibt es Nachhüfe- stunden mit umgekehrten Vorzeichen. Dort ist vor fünfzehn Jahren eine Anzahl Eltern zur Überzeugung gelangt, die High Schools und Junior Colleges, also etwa die Mittelschulen, böten ihren begabten Sprößlingen keine ausreichenden Entfaltungsmöglickeiten. Was überdies nur allzu oft dazu führe, daß solche Kinder Lehrern, Mitschülern und nicht zuletzt sich selbst zur