Dieser erste selbständige Band der Lyrikerin Petra Sela überrascht durch seine Geschlossenheit und berührt urch die Kraft der Herzlichkeit, ie ihn prägt. Obwohl Petra Sela radierte Formen vermeidet, hat ie mit einer kalten Mobil-tiachung von Sprach- und prechelementen nichts zu tun. 'etra Selas Gedichte sind im Geenteil Spiegel und Parameter on Gefühlen und Zuständen, prachgewordene Seelenwellen.Das Hauptthema ist die ircliche Liebe, die Sehnsucht nach Geborgenheit, das Verschmelzen on Ich und Du, der Tränentraum iner Enttäuschten, deren Tragik arm liegt, daß ihr Leben von der
(Universitätskirche Wien, Spectacvlvm 86) „Von der gekrönten Herrin, Tanczern und Spranczern. Ein Spiel vor dem lieben Gott.“ Ein Rezital-Pro-gramm spätmittelalterlicher einstimmiger Musik, dargeboten von Eberhard Kummer, der sich selber mit Drehleier und Schoßharfe begleitet.Das Hauptthema des Programms bilden Legenden um das Leben und die Wundertaten des heiligen Nikolaus von Myra, wie sie von Leonardus Justinus beschrieben worden sind. Dazu treten geistliche Gesänge des Mönchs von Salzburg und Liedervon Hugo von Montfort und Oswald von Wolkenstein, der bereits an der Grenze des
(Sommerspiele Grein; „Kleine Komödie“ von Siegfried Geyer) Er ist seit Jahrzehnten vergessen. 1936 bearbeitete Karl Farkas die Komödie unter dem Titel „Bei Kerzenlicht“. Daß Michael Gert den Original-Geyer wieder ent-deckt, bestätigt ihn als Theaterleiter. Die Handlung spielt an einem Dezemberabend vor dem Ersten Weltkrieg. Kammerdiener und Baron tauschen ihre Rollen -drei Damen sorgen für Verwicklungen und Liebesirrtum. Die Inszenierung gibt dem ungetrübten Lustspielhimmel Farbe, dem Geschehen burlesken Schwung. Das Publikum amüsiert sich, man sollte darüber nicht die Nase
Der Dramatiker Franz Theodor Csokor war einer der großen Mythenbildner dieses Jahrhunderts; Kunst war für ihn „Fortarbeit an der Schöpfung“.Am 6. September wäre Csokor hundert Jahre alt geworden. Unsere Bühnen, so erwartete man, würden wenigstens eines seiner Stücke Im Jubiläumsjahr spielen: Das Büchner-Drama „Die Gesellschaft der Menschenrechte“ oder „Jadwiga“, „Kalypso“ oder vielleicht sogar das Alterswerk „Alexander“. Nichts von dem geschah. Csokor bleibt — wie seit Jahren - bei uns ungespielt. Die Ehre unseres Geisteslebens wurde vom Fernsehen gerettet, das
Gerade, weil sie sich einer betont nüchternen Diktion bedient und jeden unnützen Dekor abstößt, gelingt es Ilse Tieisch in „Erinnerung mit Bäumen“, starke Stimmungs- und Emotionswerte zu erzeugen. Scheinbar leichthingestreute Beziehungen und Szenen schließen sich zu einem klaren symbolischen Wirkungskreis zusammen. Man braucht keinem Satz eine Deutung unterzulegen, weil jeder für sich spricht. Aus Erinnerungen, die chronologisch nicht immer eindeutig zu ordnen sind, fügt sich kaleidoskopartig das Inbild einer Epoche zusammen.Fast schlagartig setzt das Buch ein: mit einer
Der österreichische Schriftstellerverband hat Rudolf Henz die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Im Rahmen einer Feierstunde wurde dem Dichter die Urkunde überreicht Ihr Text weist darauf hin, daß Henz „in einer fatal desorientierten Zeit“ als „geschichtsbewußter Epiker, Dramatiker, Fern- seh-Autor und wortmächtiger Lyriker die Wertwelt einer sittlichen Persönlichkeit überzeugend gestaltet und ih einem tätigen Leben auf vielen Ebenen verteidigt“ hat.Rudolf Henz, 1897 geboren und seit Jahren Präsident des österreichischen Kunstsenats, ist, trotz seiner vielen Ämter und Bürden,
Schon nach wenigen Augenblicken war es zu spüren, daß dem Gastspiel des Wiener Burgtheaters in Belgien mit Schnitzlers „Liebelei“ ein voller Erfolg zuteil werden sollte. Obwohl das Publikum bei der Premiere im Königlichen Flämischen Theater in Brüssel am Anfang Schwierigkeiten hatte, die österreichische Färbung der Sprache zu verstehen, fühlte es sich so lebhaft in das Geschehen, aber auch in Stil und Charakter der Aufführung ein, daß die Sprachbarriere kaum noch eine Rolle spielte. Der Beifall am Schluß der Vorstellung steigerte sich zu Jubel.Daß das Stück etwas verwelkt, das
Der Preis des österreichischen Schriftstellerverbandes, den dieser anläßlich seines 25jährigen Bestandes gestiftet hat, wurde der Dichterin Paula Ludwig zuerkannt. Damit wird eine Dichterin geehrt, die um die tiefere Bedeutung des Wortes und des Melos weiß. Gleichzeitig stellt diese Entscheidung eine Dichterin wieder in den Vordergrund, deren Werk und Wirken zu Unrecht fast übersehen wurde.Paula Ludwig wurde am 5. Jänner 1900 in Amberg bei Feldkirch geboren. Sie ist viel in der Welt herumgekommen. Breslau, München und Berlin waren die ersten Stationen ihres Wanderlebens. 1933 ging sie
Der Wiener Dichter Robert Braun, der in Schweden eine zweite Heimat gefunden hatte, ist am 16. März, kurz nach seinem 76. Geburtstag, gestorben. Robert Braun ist zuerst als Lyriker mit dem Band „Gang in die Nacht“ (1919) hervorgetreten, 1922 wurde er an der Universität Wien zum Dr. phil. promoviert. Er arbeitete zunächst als Chemiker in der Industrie, ehe er sich der Laufbahn eines freien Schriftstellers widmete. 1928 erhielt er den Emil-Reich-Preis für Lyrik. 1937 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Montis eine Sammlung von Berggeschichten, „Kampf um den Berg“. Nach dem
Daß Johannes Urzidil so jäh aus seinem Leben und Schaffen gerissen wurde, vermögen wir noch kaum zu fassen: so lebendig, so unternehmensfroh, so geistvoll war er uns noch wenige Tage vorher bei seinem Vortrag über „Cervantes und Kafka“ begegnet, hatte er mit heiterem Ernst aus seinem Leben, über Werfel und Kafka, Brod, Csokor und Willy Haas erzählt. — Am 10. Dezember wollte er wieder in New York sein, und bald, schon bald wieder nach Wien kommen. Nun liegt er auf dem deutschen Friedhof in Rom...Begonnen hatte Urzidil als Lyriker des Expressionismus. Lieder eines Unsteten ließ der