Angesichts der anbrechenden Reisezeit ist ein Buch zu empfehlen, das gemeinsam mit herkömmlichen Reiseführern' nach Süditalien mitgenommen werden sollte: „Süditalien - Tränen unter der Sonne“ von Humbert Fink. Das Werk bietet nicht nur ausführliche kulturelle Informationen über die Schönheit der äquatornahen Landschaft, sondern auch einen ausführlichen Uberblick über die sozialen und gesellschaftlichen Probleme des sogenannten Mezzogiorno. Das Buch schildert mit viel Sachwissen undEinfühlungsvermögen die Unterschiede zwischen der hochindustrialisierten Welt Norditaliens und
Das Dilemma, das die burgenländi-sche ÖVP seit geraumer Zeit — eigentlich schon seilt der Wahlniederlage im März 1968 — befallen hat, dauert weiterhin an. So hat es ganz den Anschein, als ob die „Übertritts“-Formalitäten des ÖVP-Landespartei-obmannes Soronics von der Bundesauf die Landesebene sich so lange hinziehen werden — wie etwa das Nachfolge-Gleißner-Spiel isa Oberösterreich —, bis sich der positive News-Effekt gänzlich verlaufen hat. Man weiß wicht, ob man weinten oder lachen soll, ganz sicher alber ist, daß es in dieser Frage schon fünf vor zwölf ist.Wenn man
Unter der wenig gewellten Oberfläche der politischen Szenerie des Landes rund um den Neusiedler See tut sich manches. Etwa bei der Volkspartei, die zwar einen Landsmann in der Bundesregierung verloren hat, dafür jedoch einen stellvertretenden Landeshauptmann und Fraktionsführer erhalten wird. „Kommt er, oder kommt er nicht?“, war das Rätselraten vor der Nationalratswahl; nunmehr lautet die Fragestellung: „Kommt Soronics“, in Freundeskreisen kurz „El Zorro“ genannt, „im Herbst, oder kommt er schon früher?“
Die in der freien Welt Immer wieder gemachte Beobachtung, dal, die Meinungsbildung der breiten Bevölkerungsmassen weit mehr von den Lokalblättern bestimmt wird als von den großen überregionalen Zeitungen, die in erster Linie eine schmale, interessierte und meist bereits engagierte Intelligenzschicht erreichen, trifft sicherlich auch auf die Staaten des Ostblocks zu. Dort fehlt im Gegenteil die wettgestreute populäre Boulevardpresse, die in Westeuropa oder Amerika den Eindruck trübt. Hier soll versucht werden, an Hand der Presseorgane, die den Zeitungsmarkt in einzelnen Unionsrepubliken
Wir erleben zur Zeit in Wien eine wahre Überschwemmung von Spukfilmen. Es muß einmal ein ernstes Wort dazu gesagt werden.Als vor schon bald zehn Jahren Ren£ Clairs „Gespenst auf Reisen“ auch zu uns kam, empfanden wir, daß ein künstlerischer Einfall mit filmischen Mitteln seine erfolgreiche Verwirklichung fand: Ein Amerikaner kauft ein Schloß in England, verschifft es in Kisten verpackt nach Amerika zur fröhlichen Auferstehung, und das Schloßgespenst geht freiwillig mit. Rene Clair hatte den Ehrgeiz, wie es nur im Film möglich ist, die Welt der Schatten in die reale Welt hinein
Wer die Entwicklung des Burgtheaters im vergangenen Sturmjahr aufmerksam verfolgte, mußte — bei aller Anerkennung der Schwierigkeiten — zu einem gewissen Pessimismus hinsichtlich des Spielplanes unserer hervorragendsten Sprechbühne kommen. Das inzwischen von Burgtheaterdirektor Raoul Aslan entwickelte Programm für 1946 läßt uns diesen Pessimismus glücklicherweise aufgeben. Als erste Neuheit wird das Burgtheater voraussichtlich noch im Jänner Gribojedovs klassische Komödie „Verstand schafft Leiden“ herausbringen. Nach langer Zeit wird Shakespeares „O t h e 11 o“ wieder vom