Man weiß ja nie, was aus jemandem wird. 1979 lernte der stets neugierige Wiener Prälat Karl Strobl in Warschau bei einem Vortrag von Carl Friedrich von Weizsäcker den Organisator der Veranstaltung, einen aufstrebenden Philosophiedozenten kennen. Strobl war beeindruckt vom Vortrag Weizsäckers - und vom polnischen Gastgeber Krysztof Michalski. Als er nämlich seine Testfrage "Kennen Sie Trakl?“ stellte, referierte Michalski spontan über einige Aspekte von Heideggers Trakl-Interpretationen. Worauf Strobl seinen Mitreisenden verriet: "Ein wichtiger Mann.“Das war er zweifellos. Seine
Heuer ist es wieder so weit: Der 25. Juli, Namensfest des Apostels Jakobus d. Ä., fällt auf einen Sonntag und damit ist 1993 ein „Ano Santo Compostelano". Unweigerlich gerät zugleich mit dem Heiligen Jahr von Santiago auch der Weg zum Apostelgrab, der „Camino de Santiago" in den Mittelpunkt des Interesses. Das Thema ist „in" und hat seit geraumer Zeit Konjunktur.
Fasziniert und ratlos steht der Reisende vor den archaisch und rätselhaft anmutenden Reliefs an der Apsisaußenseite der Dorfkirche von Schöngra-bern, Niederösterreich. Wie soll er das verstehen?Je nach Bedarf wurden aus den steinernen Bildern Geheimlehren der Templer oder flacianisch-, protestantische Botschaften herausgelesen. Ein Tummelplatz für Esoteriker, könnte man meinen, wenn es da nicht auch die weniger spekulativen Erklärungsversuche der Kunsthistoriker gäbe. In ihrer „ikonologischen Untersuchung" über Schön-grabern macht die Wiener Kunstgeschichtelehrerin Martina
Ein neuer Trend macht sich in der Reiseliteratur bemerkbar. Es gibt neben den Baedekers verschiedenster Art, die Kunst, Bauten, Geschichte, Kultur und natürlich auch Gastronomie aller möglichen Reiseziele beschreiben, ein verstärktes Angebot an Literatur über das Reisen an sich (siehe auch FURCHE 2/1992, Seite 8). Allzulange hat die Reisebranche ganz pragmatisch und bar jeder Theorie aus der hohlen Hand gewirtschaftet. Erst als das Geschäft schwieriger wurde, begann man darüber nachzudenken, was denn die Menschen zum Reisen bewegt, was Reisen überhaupt bedeutet und wie ambivalent dieses