In der Wirtschaft, in den Wirtschaftsministerien, in jenen Stellen und Ämtern der öffentlichen Verwaltung, wo es um kaufmännische Dinge geht, wo Handelsprobleme behandelt werden, dort überall ist es selbstverständlich, daß man nicht nur Juristen, sondern besonders Wirtschaftswissenschaftler und Welthändler anstellt., Im Landwirtschaftsministerium werden groß- teils Agraringenieure, Diplomlandwirte neben Juristen (für Gesetzesfragen) eingestellt. Nur Sei der Kunst gilt diese vernünftige Regel nicht. Und der Effekt (Erfolg kann man leider wirklich nicht sagen!) ist dementsprechend.Zum
Die Frage der Bewaffnung und Ausrüstung des künftigen Bundeshecres, von der heute gesprochen werden soll, ist eine Angelegenheit,. die neben dem finanziellen Moment auch von .nicht geringer politischer Bedeutung ist.Betrachten wir zunächst die Möglichkeiten, die Oesterreich auf Grund seiner industriellen Struktur befähigen, zur Bewaffnung und Ausrüstung des Bundeshecres aus eigenen Mitteln beizutragen: Die österreichische Textilindustrie und die lederverarbeitenden Industriezweige werden zweifellos in der Lage sein, den Bedarf des Bundesheeres in vollkommen zweckentsprechender Form zu
Wenn diese Zeilen erscheinen, hat — aller menschlichen Voraussicht nach — der Entwurf des Wehrgesetzes bereits den Ministerrat passiert und ist vom Nationalrat dem Wehrausschuß zugewiesen worden. Hier wird seines Bleibens nicht lange sein. Der Ausgleich zwischen den sehr difierenten Meinungen der Koalitionsparteien ist ja schon angebahnt, und auch in der Frage der aktiven Dienstzeit zeichnet sich der erwartete Kompromiß ab. Die mit den Agenden des Heerwesens beauftragte neue Sektion des Bundeskanzleramtes wird also noch vor den parlamentarischen Ferien in aller Form ihre Arbeit aufnehmen können. Wenn, wie in der letzten Nummer betont wurde, „General Zeit“ ihr hierbei, als ein guter Berater stets zur Seite stehen sollte, so blieb es der Dialektik der Linksopposition überlassen, daraus eine Unterstützung für die von ihr aus naheliegenden Gesichtspunkten propagierte „Volksabstimmung über das Bundesheer“ herauszuhören. Die Leser der „Furche“ wissen es besser. Wenn nun das Wehrgesetz unter Dach ist, dann müssen sich die Veranwortlichen entscheiden, in welchen organisatorischen Rahmen sie das neue Bundesheer einbauen wollen. Das Schema großer Staaten, deren Armeen eine ganz andere Aufgabe als die kleinen Streitkräfte eines kleinen neutralen Staates haben, werden daher nur sehr bedingt als Vorbilder dienen können. Vielleicht wäre es überhaupt gut, ernstlich neue Wege einzuschlagen, wie sie der folgende Beitrag zu beschreiten rät. Die „Furche“
Die heutige deutsdie Ostzone zählte nach der Kapitulation der deutschen Armee 16,2 Millionen Einwohner, von denen 9.6 Millionen Frauen und 6,6 Millionen Männer waren; es ergab sich mithin ein Frauenüberschuß von 3,3 Millionen und — gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl — entfielen auf die Frauen 59,4 und auf die Männer 40,6 Prozent. Durch die Rückkehr von Kriegsgefangenen und Flüchtlingen ist inzwischen eine kleine Verschiebung zugunsten der Männer eingetreten: die Ein wohnerzahl stieg auf 18 Millionen, hievon sind 10,3 Millionen Frauen (57,3 Prozent) und 7,7 Millionen Männer