„Es ist ja wirklich noch nicht so lange her, seit die Kirche Waffen gesegnet hat... Nach wie vor haben wir Militärseelsorger, nach wie vor haben wir Militärbischöfe, ich weiß nicht, ob sich die so schnell ihren Spaß an der Waffensegnung abnehmen lassen werden." Diese Worte sprach unlängst eine katholische Journalistin in einer Hörfunksendung. Die so angesprochenen Universitätsprofessoren - beide sind Priester - haben zu dieser längst widerlegten Behauptung aus der Mottenkiste der Kirchengegner geschwiegen. Dieser bedauerliche Vorfall veranlaßt mich, im Rahmen des von der FURCHE angeregten „publizistischen Gesprächs" grundsätzlich auf die Bedeutung und Aufgabe der Militärseelsorge einzugehen, soweit dies im gegebenen Rahmen möglich ist.
Die Rede vom modernen Atheismus suggeriert, es handle sich bei diesem um ein in sich einheitliches Phänomen. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Die Vielfalt der Positionen, Richtungen und Tendenzen, in denen er uns entgegentritt, macht es äußerst schwer, bei ihm - über die bloße Infragestellung Gottes hinaus - noch einen gemeinsamen Nenner ausfindig zu machen.Dennoch können wir ihn in grundsätzlicher Hinsicht danach unterscheiden, ob er mehr theoretischer oder mehr praktischer Provenienz ist, ob man aus rein theoretischen, näherhin bestimmten wissenschaftlichen Einsichten meint,
„Of course not, I am a scientist!“ soll ein englischer Nobelpreisträger auf die Frage, ob er an Gott glaube, geantwortet haben. In dieser Antwort spiegelt sich eine Auffassung wider, für die es ausgemacht zu sein scheint, daß sich moderne Wissenschaft und unser Glaube an Gott eo ipso ausschließen, weil eben in den wissenschaftlichen Aussagen Gott nicht vorkommt. Ob das alles tatsächlich so selbstverständlich ist, wie der wissenschaftsgläubigeAtheismus tut, dies ist die entscheidende Frage, um die es in der Auseinandersetzung mit ihm geht.Diese Wissenschaftsgläubigkeit besitzt ein
In der FURCHE vom 23. Mai hat Pfarrer Helmut Blasche von Schwechat die These vertreten, er persönlich habe sich seinerzeit „mit großer Freude“ für den Zölibat entschieden, wünsche aber, die katholische Kirche solle die Koppelung von Priesterberuf und Zölibat aufgeben. Wenn aber Papst und Bischofsmehrheit nun am Zölibat festhalten wollen, dann könne sich darin freilich auch „das Wirken des Heiligen Geistes zeigen“, der möglicherweise eine priesterlose oder priesterarme Kirche mit allen Konsequenzen bewirken wolle. Dazu trafen bei der FURCHE mehrere beachtenswerte Stellungnahmen ein.
Im Rahmen einer niederösterreichischen Volkshochschule sprach unlängst — nach einem mir vorliegenden Bericht — die Leiterin der Wiener schulpsychologischen Beratungsstelle über das Thema „Schwierige Jugend“. Die Referentin sah die Hauptursache aller Erziehungsschwierigkeiten im Zerfall der Familie. — W. Middendorf hat in einer Untersuchung über „Wachsende Jugendkriminalität“ festgehalten: „Im Mittelpunkt aller Erörterungen über die Ursachen der Jugendkriminalität steht die Familie. Nationale und internationale Untersuchungen der letzten Jahre haben immer und immer