Bei der dieswöchigen Afghanistan-Konferenz in London will Präsident Karzai ein Programm zur Befriedung der Taliban präsentieren. Experte Michael Semple sieht darin eine Friedenschance.Der 46-jährige Ire Michael Semple spricht Paschtu, Dari und Urdu und gilt als einer der intimsten Kenner Afghanistans. In den 1980er Jahren leitete er in Kabul eine Hilfsorganisation. Später arbeitete er dort für die UNO, als Berater der britischen Botschaft und stellvertretender EU-Sonderbotschafter. Seit 2009 forscht er am Carr Center für Menschenrechtspolitik der Universität Harvard zu
Die chinesische Regierung will sich aus der Abhängigkeit vom US-Dollar lösen. Dabei muss Peking nicht nur äußerst vorsichtig sein, sondern die eigene Währung konvertierbar machen. In der autonomen Sonderzone Hongkong wird die Internationalisierung des Yuan erprobt.Als erste große Volkswirtschaft überwindet China gerade dank eines rund 400 Milliarden Euro teuren Konjunkturprogramms und massiver Kreditausweitung für die heimische Wirtschaft die globale Finanz- und Wirtschaftskrise und geht aus ihr machtpolitisch gestärkt hervor. Mit der Rückkehr zu hohem Wirtschaftswachstum (im Oktober
Die traditionellen Schwerindustriestädte in Chinas Nordosten schütteln ihre Vergangenheit ab und werden modernisiert – dem Umweltschutz nützt es und Massenarbeitslosigkeit konnte noch verhindert werden.Von der nordostchinesischen Provinzhauptstadt Shenyang ins benachbarte Fushun sind es nur 40 Kilometer. Doch die Fahrt in nordöstlicher Richtung geht um gefühlte zwanzig Jahre zurück. Die vor modernen Hochhäusern strotzende Siebenmillionen-Stadt Shenyang endet mit einem im Bau befindlichen „International City“ genannten Viertel. Der Bauzaun verspricht mit gemalten Szenen von
Weltklimapolitik im Spagat zwischen der Forderung nach mehr Entwicklung und den katastrophalen Auswirkungen schmelzender Himalaya-Gletscher.Für Indiens führenden Klimawissenschaftler und Friedensnobelpreisträger Rajendra Pachauri ist die Vorstellung einer Massenmotorisierung durch das neue Billigauto Nano des indischen Tata-Konzerns "ein Alptraum". Der Billigkleinwagen Nano "ist nicht die Transport-Option für ein Land mit einer Milliarde Menschen", sagt Pachauri. Der 68-Jährige steht dem Weltklimarat IPCC vor.Während Pachauri und andere indische Umwelt- und Klimaschützer eine Stärkung
Acht Oscars hat das Sozialdrama "Slumdog Millionär" bei den Academy Awards gewonnen Indiens Regierung zeigte sich stolz, im Slum von Bombay aber überwiegt der Ärger.Sayed Yunus Ali macht gerade Pause in seiner Recyclingwerkstatt in Bombays Slumviertel Dharavi, wo ein Teil des mit Oscars überhäuften Films "Slumdog Millionär" gedreht wurde. "Den Film habe ich noch nicht gesehen", sagt Ali, "aber ich habe gehört, der Film ist schlecht. Denn er vergleicht uns mit Hunden." Bis zu einer Million Menschen leben hier. Das macht Dharavi nicht nur zu Bombays größtem Slum, sondern zum größten
Während die Welt auf Chinas Erdbebenopfer schaut, knöpft sich das Regime kritische Juristen und Bürgerrechtler vor.Bitte keine Fragen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen." Die Antwort des Pekinger Juristen bei einem Treffen mit westlichen Journalisten ist eindeutig. Über das seit Jahresbeginn geltende neue Arbeitsvertragsgesetz könne er sprechen. Aber bitte nicht über den Einsatz von Wanderarbeitern bei Olympiabauten. "Das Thema Olympia ist zu sensibel", so seine Begründung. Auch ein Arbeiteraktivist aus der boomenden Ostküstenstadt Qingdao, wo im August die olympischen
Der Arzt Nilo Barandino wurde 1992 in den Philippinen eines der ersten Entführungsopfer der Abu-SayyafGruppe. In einem privaten Rachefeldzug verfolgt er seither seine Kidnapper.Er ist keine 1,60 Meter groß und inzwischen 67 Jahre alt. Seine Stimme ist sanft, und als Arzt hilft er anderen. Doch wer den adrett gekleideten Doktor Nilo Barandino nur für gutmütig hält, täuscht sich. "Ich habe geschworen, die Insel Basilan nicht eher zu verlassen, als bis alle Kidnapper meiner Familie gefangen oder getötet sind", sagt der Arzt in Isabela, der Hauptstadt der südphilippinischen Insel
In Vietnam häufen sich Fehl- und Totgeburten, Missbildungen sowie Krebs. Die Opfer machen den amerikanischen Einsatz von Biowaffen während des Vietnam-Kriegs dafür verantwortlich und klagen erstmals US-Chemiefirmen.In einer Abteilung des Tu-Du-Hospitals in Ho-Chi-Minh-Stadt bietet sich Besuchern ein Kabinett des Grauens. In hunderten Gläsern mit Formaldehyd sammeln hier die Ärzte seit 1976 missgebildete Föten sowie tot geborene Kinder zu Studienzwecken. In Vietnam häufen sich Fehl- und Totgeburten, Missbildungen sowie Krebs und andere schwere Krankheiten. Mediziner machen dafür den