Vor etlichen Jahren fand eine Pressekonferenz in Thiersee anläßlich der Wiederaufnahme seiner Passionsspiele statt. Hinein platzten Mitteilungen von Plan und Vorbereitungen zu „Innsbrucker Festwochen“. Der Himmel sandte dazu einen außerordentlichen Platzregen, wie er am Alpenrand abkühlen kann, und die ganze Konferenz kam damit räumlich und geistig ins Gedränge. Sie war doch eigentlich für die Thierseer Passionsspiele einberufen worden. Die bayrischen Presseleute hatten daher für diese Ueberraschungen wenig übrig. Als nächsten Sprecher drängte man mich zu Wort. Ich hob
Im alten Tirol stufte sich die Bewohnerzahl seiner Städte von den 30.000 Innsbrucks langsam ab bis zur kleinsten, die nicht einmal den ersten Tausender erreichte. Auch ihr Lebensbereich hatte sich geradezu köstlich ausgeglichen und aufgelockert, so daß rst alle diese Städte und Städtchen zusammen das physische und geistige Gesicht de Bauernlandes bürgerbewußt abschlössen.Eine der köstlichsten Kleinstädte unter ihnen blieb Bruneck am Südhang des Pustertals, das in diesen Tagen seine 700jährige Stadtherrlichkeit feiert. Adelige Ansitze in weiter, fruchtbarer Ebene hatten vor 700
Nördlich von Bozen erhebt sich ein massiver Bergrücken; ihm steht eine Bergspitze voran; sie bilden den Schiern, das alpine Wahrzeichen der Talferstadt. Wenn er abends weithin ins Land leuchtet, nimmt der Südtiroler das Bild in sich auf als den Begriff seiner schönen, mächtigen Heimat, ähnlich wie der Schweizer auf der Straßburger Brücke seine Berge erschaute und mit diesem Bilde im Herzen das Bewußtsein des Freien und Starken in die Welt trug. Als die bisherigen Namen „Tiroler“, „Landsmann“, „Vogelweider“ usw. in Südtirol unterdrückt wurden, nannten sie ihre neue
Zur Klage, daß Märchen und Sagen, Lieder und Gesänge aus dem Volksmunde verstummen, wie sein altes Hausgerät, seine Sippenandenken, seine familiären Seligkeiten im gemeinsamen Hofleben verschwinden, hat sich im Sommer 1953 die weitere hinzugesellt: Das Volksschauspiel stirbt aus! Bei diesen Betrachtungen vermengten sich zunächst freilich gar verschiedene Vorstellungen. Vom Volksstück, wie es Raimund und Nestroy, Anzengruber, Kranewitter und Schönherr, freilich in zunehmend sarkastischer Selbstbespiegelung, gerade im Oesterreich des 19. Jahrhunderts hochgebracht hatten, das aber