Die psychologische Wirkung der Musik auf den Menschen ist bekannt. Schon das Alte Testament erzählt vom Harfenspiel, mit dem der junge David die Melancholie König Sauls vertrieb (1. Könige 16, 16 und 23). Unter den Werken Johann Sebastian Bachs befinden sich die „Goldberg-Variationen“, geschrieben für Greif Kayserling, der sich vom Spiel seines Cembalisten Goldberg eine Linderung für schlaflose Nächte erhoffte. Daß die Musik aber nicht nur beruhigen, sondern auch „aufregen“ kann, beweisen die Exzesse Jugendlicher nach Jazzkonzerten. Unsere Zeit weiß davon ein Lied zu singen,
Im österreichischen Klerusblatt Nr. 21 vom 18. Juni d. J. sind unter dem Titel „UNA VOCE — Gute Absicht — schlechte Methoden“ Behauptungen ¡aufgestellt worden, die geeignet sind, die Bestrebungen von UNA VOCE in schlechtes Licht zu setzen. Da diese Ansichten .in der „Furche“ Nr. 29 vom 16. Juli d. J. zitiert werden — hier unter Weglassung der „Guten Absicht“ —, muß dieser Darstellung entgegengetreten werden, zumindestens was die Sektion Österreich (UVA), der bereits international gewordenen Vereinigung betrifft.Der Artikel bezieht sich auf die Verhältnisse in
Die Katholiken aller Völker der Erde erwarten mit freudiger Erregung das größte Ereignis des Marianischen Jahres: die Heiligsprechung des seligen Papstes Pius X. Sie wird am 29. Mai am Petersplatz in Rom in Gegenwart von vielen Hunderttausenden Pilgern aus aller Welt erfolgen. Für uns Kirchenmusiker hat dieser Tag noch eine ganz besondere Bedeutung: Pius war ja einer der Unsrigen, er war selbst ausübender Kirchenmusiker noch bis in seine bischöfliche Wirksamkeit hinein und hat sich auch in seinen höchsten Stellungen als Patriarch von Venedig und schließlich auf dem Stuhle Petri
Daß die Nachwelt dem Mimen keine Kränze flicht, ist ein bekanntes Sprichwort, daß sie ihm aber auch üble Nachrede beschert, das zeigt das Leben Emanuel Schikaneders, des Mannes, für den W. A. Mozart die .Zauberflöte* komponierte. Nun hat sich in Dr. E. Komorzynski der Forscher gefunden, der in mühevoller und gründlichster Lebensarbeit der Gestalt dieses um die Theater- und Musikkultur des 18. Jahrhunderts so verdienten .Prinzipals“ Gerechtigkeit widerfahren läßt. Sein Buch ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie eine Lebensbeschreibung abgefaßt 6ein soll. In vorbildlich klarer,
Dem Kenner der Kulturgeschichte sind die Bindungen zwischen Morgen- und Abendland geläufig. Wien darf sich rühmen, in seinen Mauern eine lebendige Tradition solcher Beziehungen sein eigen zu nennen: die Merhitaristenkongregation der Armenier oder, wie das Volk sie nennt, die Altglauber. Zum 250jährigen Bestehen dieser Kongregation wurde zum feierlichen, von Generalabt Erzbisrhof Habozian zelebrierten Hochamt die ,,Miss« solemnis in ritu Arme n o“ von P. Arsenius Aidyn (gest. 1902) und Josef Böhm (gest. 1893) für vierstimmigen gemischten Chor, Orchester und Orgel, aufgeführt. Die
Unsere Zeit sucht auf allen Gebieten neue Wege. Auch in der Volksbildung und dem damit verbundenen Ausstellungswesen. Daher mag es auf den ersten Blick eine Selbstverständlichkeit sein, Ungewöhnliches zu wagen und, um mit Goethe zur sprechen: „das Unbeschreibliche, hier wird’s Ereignis“. Das betrifft vor allem Schaustellungen musikalischer Natur, denn das eigentliche Wesen des musikalischen Kunstwerks läßt sich an und für sich ja schwer verdeutlichen; die stummen Notenzeichen sind nicht für jedermann so ohne weiteres verständlich. Stellt man dagegen nur das äußere Leben eines
Dem Linzer neuen Dom wurde zur 25. Wiederkehr seines Weihetages ein Geburtstagsgeschenk besonderer Art: eine Messe für fünf Chöre, die Missa „Aula Dei“. Domkapellmeister Josef Kronsteiner unternahm es, den Dom mit dem Klang von Menschenstimmen zu erfüllen und dabei auf Instrumente vollkommen zu verzichten. Ein Hauptchor (etwa 200 Mitwirkende), zwei Nebenchöre unmittelbar vor der Vierung, die Sängerknaben von St. Florian auf der Galerie über dem Hochaltar und ein von Alumnen gestellter Choralchor vor dem Hochaltar waren die Ausführenden dieses wahrhaft grandiosen Werkes, das unter
Nach hemmenden Kriegsjahren nimmt die Wiener Kh-chenimusik wieder neuen Aufschwung. Es sind aller Orten Kräfte am Werk, die mit bestem Willen ihre Tätigkeit wieder begonnen haben. Instrumentalmessen mit großer, mit kleiner Besetzung, Werke des A-cappella-Stils, Orgelmessen, kirchliche Aufführungen außerliturgischen Charakters, alle diese Einzelheiten ergeben ein Bild hohen beruftstätigen Strebens, das voll anerkannt werden muß. Es verdient um so mehr Anerkennung, als die Schwierigkeiten, unter denen hier musiziert wird, ganz besonders große sind und von allen Beteiligten ein