Seit vielen Jahren beschäftigt mich diese Frage, und oft bin ich deprimiert, weil das Ergebnis negativ ausfällt Ich meine hiemit nicht ein Gespräch mit Menschen, die eine ähnliche Einstellung haben, eventuell auch Personen, die selbst ein tiefes religiöses Erlebnis gehabt haben. Mit ihnen läßt sich leicht reden, weil man auf der gleichen Grundlage aufbauen kann.Aber wie steht es mit jenen, die anders denken, die sich mit den Problemen auch auseinandergesetzt haben, aber zu anderen Ergebnissen gekommen sind? Hat es einen Sinn, mit ihnen länger zu diskutieren, seine Zeit zu verschwenden?
Eben hatte ich einen nicht ganz optimistischen Artikel über den Sinn oder die Sinnlosigkeit von Glaubensgesprächen mit Andersdenkenden geschrieben, da wurde ich daran erinnert, daß am 18. Jänner die Gebetswoche für die Einheit der Christen begonnen hat. Dieses Unterfangen beruht darauf, daß die verschiedenen christlichen Konfessionen seit einiger Zeit den Mut und die Aufgeschlossenheit aufbringen, wirklich miteinander zu reden, Gemeinsames aufzufinden und Verschiedenheiten nicht unbedingt als trennend zu empfinden, ja Achtung vor den Riten und Gebräuchen der anderen aufzubringen.Ich
Wenn jemand behauptet, die heutige Jugend sei schlimmer als die früherer Jahrzehnte, so scheint es mir immer, als hätte der Sprecher zu wenig mit der Jugend zu tun oder er hätte nur aus unliebsamen Begegnungen, deren es sicher manche gibt, seine Schlüsse gezogen. Die Jugend war stets anders als die ältere Generation, darüber klagten schon die alten Römer und Griechen. Doch vielleicht machen die heutigen Umstände das Verständnis noch etwas schwerer und die Situation der Jugend problematischer. Sie sucht vielleicht noch gewaltsamer, sich von alten Ordnungen und Traditionen zu befreien
Es sind nicht die festlich roten Eier, Osterkuchen und weißen Pas'cha-Py-ramiden, die das östliche Osterfest ausmachen, auch wenn sie ebenfalls dazugehören und in der Kirche bescheiden im Hintergrund auf den Moment warten, wo sie nach dem feierlichen Nachtgottesdienst geweiht werden sollen. Selbst die vielen Kerzen sind es nicht, die den Raum erhellen und von den Gläubigen während der festlichsten Teile der Feier in Händen gehalten werden. Mehr schon sind es die Ikonen, heute von den Kunstkennern hoch geschätzt, an sich aber nur Mittel zum Zweck der Verinnerli-chung. Sie sind es, die in
Schon seit meiner Kindheit quälte mich der Gedanke, daß die christlichen Bekenntnisse einander bekämpften, daß es hier unwiderstehlichen Haß gab und sogar im Namen Christi, der gekommen war, um die Nächstenliebe zu predigen, immer wieder Blut floß. Eine Tatsache, die für ein Kind völlig unverständlich ist, ja selbst für den Erwachsenen schwer verständlich bleibt. Wenn man es vom psychologischen Standpunkt aus betrachtet, ist wohl bekannt, daß der Mensch dazu neigt, das Fremde, Unbekannte abzulehnen; er wül sich im Eigenen, Wohlbekannten geborgen fühlen. (Die Jugend freilich