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Erfolgreiche Winterfahrerlehrgänge

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Mehr als 1000 Motorfahrer haben bisher an den Winterfahrerlehrgängen der Elan teilgenommen, die im Interesse der Verkehrssicherheit in den Jahren 1968 und 1969 auf der Tur-racher Höhe durchgeführt wurden. Auch in dieser Wintersaison sind diese Kurse zusammen mit patronisierenden Firmen vom 10. Jänner bis zum 21. Feber abgehalten worden. Diesmal allerdings fanden sie am Falkert-see in Kärnten (Zufahrt über Feldkirchen und Patergassen) statt, dauerten jeweils eine Woche und verbanden automobilistische Belehrung mit Winterfahrpraxis und Skiurlaub. Die Kursteilnehmer zahlen nur den Hotelaufenthalt (1100 Schilling für Vollpension pro Person und Woche), für die nicht geringen Kosten der Unterweisung im Fahren auf Glatteis, auf Schleuderpisten mit und ohne Winterreifen (Spikes) und Schneeketten, für die theoretischen Kurse, die von einem Polizei-juristen, einem Verkehrsrichter und Technikern abgehalten werden, kamen Citroenösterreich, welche die Fahrzeuge stellte, Lutz-Michelin, welche für die Bereifung sorgte und die Pewag, die die Schneeketten zur Verfügung stellte, auf. Auch Bosch mit seinen reichen Erfahrungen in der Winterausrüstung von Fahrzeugen war mit von der Partie. Neu gegenüber den früheren Kursen war heuer die Teilnahme eines Arztes. Einen besonderen Anreiz dieser Kurse bietet die kostenlose Benützung der Skilifts durch die Teilnehmer und die begleitenden Personen. Die von A. Braunstätter hervorragend organisierten Kurse setzen sich aus einem theoreti-

schen und einem praktischen Teil zusammen: Vorträge über den „Verkehrsunfall und das Gericht“, über die dritte Novelle der Straßenverkehrsordnung, über Erste Hilfe und wertvolle Winke bei der Kettenmontage oder bei Startschwierigkeiten. Der praktische Teil (etwa vier Fahrstunden) umfaßt das Fahren auf Schnee und Eis unter verschiedenen Bereifungsbedingungen, Unterweisung für richtiges Verhalten beim Schleudern, ferner Erem-sen auf Schnee und Eis. Der Besuch der theoretischen Kurse ist Pflicht. Die Teilnehmer müssen sich mit einem Führerschein der Gruppe B ausweisen. Anmeldungen nimmt die Elan AG, Wien I, Aspernplatz, schon jetzt für 1971 entgegen. Die bisherigen Kurse waren bald nach Ankündigung ausgebucht. Heuer waren es, wie erwähnt, die großen und kleinen Modelle der Marke Citroen (drei Ami 8, zwei D-Spezial und ein DS 21), welche den Teilnehmern zur Verfügung standen. Diese Fahrzeuge eignen sich durch ihre besonders gute Straßenlage, die hervorragenden Bremsen und die ausgezeichneten Sichtverhältnisse speziell für derartige Übungen. Die mit Radialkasse und Stahlseilgürtel versehenen Michelinreifen, mit denen die Übungsfahrzeuge ausgerüstet waren, trugen zum Gelingen der Kurse wesentlich bei. Die zX- und XAS-Pneus dieser Pionierfirma auf dem Gürtelreifensektor wurden übrigens auch von einem österreichischen Fernsehteam getestet und erwiesen sich als außerordentlich sicher in der Ausführung mit Spikes: Aus einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern wur-

den drei grundverschiedene Wagen (konventioneller Antrieb, Heckmotor und Frontantrieb) auf Eis abgebremst. Gegenüber anderen Fabrikaten schnitten die Michelins am besten ab (Bremsweg 39,95 Meter). Die Versuche mit Pewag-Schneeketten ergaben natürlich die kürzesten Bremswege (24,45 Meter), in kritischen Situationen ist die Kette eben der beste Schutz.

Zusammenfassend darf von den Elan-Winterfahrerlehrgängen gesagt werden, daß sie einen ganz hervorragenden Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit auf unseren Straßen leisten, um so mehr, als den Kursteilnehmern sehr viel praktische Anleitungen und theoretische Unterweisimg geboten werden, ohne daß sie dabei überfordert würden, denn der Aufenthalt in einem Wintersporthotel und die Möglichkeit körperlicher Betätigung bilden einen idealen Ausgleich zu der geistigen Anspannung während der Kurse.

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