Bachmann-Preis an Rätselkönig

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"Sehr viel stilistischer Aufwand um ein paar Spielzeugautos", Unbehagen über das werkimmanente "Rätsel", das er "nicht knacken" konnte: So äußerten sich Juroren der "Tage der deutschsprachigen Literatur" in Klagenfurt über den Text des deutschen Schriftstellers Georg Klein unmittelbar nach dessen Lesung. Zwei Tage später stand Klein als Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Preises 2000 fest. Nun wurde sein "Auszug aus einem langen Prosatext" für seine "unverwechselbaren Stimmen", das "Durchqueren grotesker Räume mit ironischer Brechung" und seine "brennendes Interesse am Bewusstsein der Gegenwart" gelobt. 250.000 Schilling erhält Klein für seinen noch titellosen Text, den er nicht als Roman verstanden wissen will.

"Ich bin schon aus dem Alter heraus, wo man partout immer verstanden werden will", äußerte sich der frischgebackene Preisträger über sich und sein Werk. Der in Ostfriesland und Berlin lebende, 1953 in Augsburg geborene Klein hat bisher unter anderem in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Welt" und der Literaturzeitschrift "manuskripte" veröffentlicht. 1998 erschien sein Romandebüt "Libidissi", im Jahr darauf der Erzählband "Anrufung des blinden Fisches".

Die insgesamt vier Preisträger der "Tage deutschsprachiger Literatur" stammen heuer übrigens allesamt aus Deutschland, die Autoren aus Österreich und der Schweiz gingen leer aus.

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