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Der österreichische Erzherzogshut, die "heilige Krone Österreichs“, macht die Klosterneuburger Schatzkammer zu einer der wichtigsten Geschichtsstätten des Landes. Doch bisher war das prominenteste Ausstellungsstück der Schatzkammer nicht zu besichtigen.

Erstmals in der 900-jährigen Geschichte des Stiftes Klosterneuburg öffnet die bisher nur einem handverlesenen Personenkreis zugängliche Schatzkammer ihre Pforten und gibt den Blick auf Kunstgegenstände von unschätzbarem Wert frei. "Eine Modernisierung war notwendig. Einerseits, um die Sicherheit zu erhöhen und andererseits, um diesen einzigartigen Kunstgegenständen einen würdigen Rahmen zu geben. Der Gedanke der Öffnung der Schatzkammer ist uns sehr wichtig. Wir freuen uns, dass es nun endlich so weit ist und wir diese Attraktion präsentieren dürfen.“, erklärt der Wirtschaftsdirektor des Chorherrenstiftes Mag. Andreas Gahleitner.

Der mit Rubinen, Smaragden, Saphiren und Perlen besetze Erzherzogshut ruht seit 1616 in der Schatzkammer des Stiftes Klosterneuburg, denn die Stiftungsurkunde verlangt eine Aufbewahrung "beim Grab des heiligen Leopold“, welches sich im Stift befindet. Gezeigt wurde der Erzherzogshut bisher nur ganz selten, denn die Schatzkammer, in der er aufbewahrt wurde, war für eine allgemeine Besichtigung nicht geeignet. Doch nun wurde sie verlegt und vergrößert und ermöglicht einen Blick auf unschätzbare Werte.

Der Titel eines "Erzherzogs“ geht auf Herzog Rudolf IV. "den Stifter“ zurück: Schwer beleidigt, weil ihn sein Schwiegervater Kaiser Karl IV. von Luxemburg nicht in die Gruppe der Kurfürsten (die den Kaiser wählten) aufnahm, fälschte er ein Dokument, dem zufolge die Habsburger schon von den alten römischen Kaisern nicht zu normalen Herzögen, sondern zu "Erz“-Herzögen ernannt worden waren - so wie ein Erzengel den normalen Engel an Bedeutung noch überragt oder ein Erzbischof dem Bischof überstellt ist. Als 1439 der Habsburger Friedrich III. Kaiser wurde, bestätigte er das "Privilegium maius“- und machte damit alle Habsburger zu Erzherzögen. Die fehlende Krone lieferte dann die Stiftung von Erzherzog Maximilian III. 1616 nach: den Erzherzogshut. Dieser sollte nach dem Vorbild der "heiligen Kronen“ von Ungarn (Stephanskrone) und Böhmen (Wenzelskrone) gleichfalls eine "heilige Krone“ und damit absolutes Herrschaftszeichen sein. <<>>

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