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Besiedlung und Vertreibung

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Die Gebiete an der Pazifikküste, Kalifornien, Oregon, Washington, auch die Nachbargebiete, ostwärts und westlich, Nevada und Colorado, waren längst in den Verband der USA aufgenommen, als auch Utah den Status eines Bundesstaates erhielt - der 29. und letzte während des 19. Jahrhunderts, am 4. Jänner 1896, vor hundert Jahren.

Utah war Sitz der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", nach ihrem Propheten Mormon „Mormonen" genannt. Ihr Anführer Brigham Young hatte nach schweren Verfolgungen der Gemeinschaft 1847 in der Ebene des Großen Salzsees den Mormonenstaat „Deseret" gegründet, der 1850 als Territorium in die USA aufgenommen worden war.

Um die Anerkennung als Bundesstaat zu erhalten, mußten die Mormonen auf die bei ihnen 1843 eingeführte Vielehe verzichten. Salt Lake City blieb Hauptstadt des Staates, dessen Bewohner noch vor 20 Jahren zu 70 Prozent von den Mormonen gestellt wurde.

Einen letzten Siedlungsboom gab es in den achtziger Jahren. 1889 hatte die Regierung in Washington das Gebiet des späteren Bundesstaates Oklahoma für die Einwanderung freigegeben.

Innerhalb weniger Tage strömten mehrere hunderttausend Menschen in das 8.100 Quadratkilometer große Gebiet, das 1837 den Indianern „auf ewige Zeiten" als Wohngebiet zugesichert worden war.

Rund sechzig Jahre hatten sich die Ureinwohner Amerikas gegen das Vordringen der Einwanderer, die ihre Büffelherden vernichteten und sie aus ihren Weidegebieten vertrieben, zur Wehr gesetzt.

Als Ende 1890 in Süddakota eine Armeeabteilung eine Gruppe von hundert indianischen Kriegern mit 240 Frauen und Kindern stellte und niedermetzelte, konnte der amerikanischen Öffentlichkeit mit dieser „Schlacht am Wounded Knee" das „Ende der Indianerkriege" verkündet werden.

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