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Krieg in der Schweiz

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Die Schweiz als Modell friedlichen Zusammenlebens von Menschen verschiedener Sprache und Konfession, als Beispiel für die demokratische Lösung auftauchender Probleme? Es hat Jahrhunderte gebraucht, bis dieses Ziel halbwegs erreicht wurde und es ist noch gar nicht lange her, daß - auch blutig - darum gerungen wurde.

Vor 150 Jahren etwa, am 20. Mai 1844, stießen am Trientbach im Wallis konservative Oberwalliser und liberale Unterwalliser in einem verlustreichen Gefecht aufeinander. Damals siegten die Konservativen.

Nach dem Untergang der napoleonischen Herrschaft hatte der Wiener Kongreß auch die Grenzen der Schweizer Kantone neu gezogen, die sich am 20. November 1815 von den Großmächten ihre Neutralität und Unverletzbarkeit zusichern ließen.

Im Bundes vertrag vom 7. August 1815 einigten sich die 22 Kantone auf eine gemeinsame Verfassung. In den' dreißiger Jahren verschärften sich die Konflikte zwischen den extrem antiklerikalen „Freisinn”-Kantonen und den konservativ-katholischen. Höhepunkte der Auseinandersetzungen waren die Aufhebung der Klöster im Aargau und Ende 1844 die Berufung der Jesuiten zur Leitung des Schulwesens in Luzern. In den von den Freisinnigen beherrschten Kantonen, vor allem Bern und Aargau, bildeten sich Freischaren gegen die Konversativen.

Im Dezember 1845 schlössen sich Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden, Zug, Freiburg und Wallis zum Katholischen „Sonderbund” zusammen, gegen den die liberalen Kantone der Eidgenossenschaft im November 1847 den Krieg eröffneten. Er dauerte nur 26 Tage bis zum Untergang des Sonderbundes und forderte - auf beiden Seiten - 128 Tote. Die Bundesverfassung von 1848 schuf dann eine neue Basis des Zusammenlebens.

.fürchtet sich vor der neuen Energiesteuer

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