In den höchsten Tönen

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Belcanto-Fest: Rossinis "La Cenerentola" in Klosterneuburg.

Ein Fest für Freunde der italienischen Oper findet derzeit im Stift Klosterneuburg statt, wo im Rahmen von operklosterneuburg Gioacchino Rossinis "La Cenerentola" am Programm steht. Diesmal ist das Erfolgsrezept von Intendant Michael Garschall wieder aufgegangen: Eine Riege junger Künstler sorgt für ein erfrischendes und hochklassiges Hörerlebnis.

Im Mittelpunkt steht Annely Peebo als Aschenbrödel, aus der die Koloraturen sprudeln wie aus einem Quell. Wenn sich bei der jungen Estin auch noch stimmliche Individualität einstellt, dann steht ihr eine große Zukunft bevor. Emilio Ruggerio als ihr Märchenprinz begeistert mit seinem extrem beweglichen Tenor, der vor allem in den Höhen durch herrlichen Schmelz entzückt. Nobel Markus Werba als umtriebiger Diener Dandini, kultiviert Wojciech Gierlach als Philosoph Alidoro und ebenso souverän wie köstlich Marc-Olivier Oetterli als böse-lächerlicher Vater Don Magnifico. Der blutjunge Thomas Rösner mit seiner Sinfonietta Baden legt den Sängern ein solides Fundament, auf dem sie ihren Belcanto entfalten können.

Einziger Schwachpunkt ist die Regie Alexander Waechters. Tatenlosherumstehende Sänger und fadenscheinige Beschäftigungstherapien für den Chor werden ja oft als "Werktreue" verkauft. Doch dass es in einer Komödie (von den tragischen Schlaglichtern einmal abgesehen) so wenig zu lachen gibt, ist leider ein ziemlicher Makel. Für Heiterkeit im Publikum sorgten bei der Premiere lediglich die ironischen, die Handlung erklärenden deutschen Übertitel - gesungen wurde italienisch - und ein Missgeschick bei der Aufteilung von Requisiten. Der regenbedingte Umzug in die muffige Babenbergerhalle nach der Pause war daher durchaus zu verkraften.

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