Jedem sein eigener Trakl

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"Ich konnte in der Vergangenheit und kann bis heute mit den Texten Trakls nicht viel 'anfangen'", gibt Hans Raimund zu: "das beschränkte, repetitiv verwendete Vokabular, die Ein-Tönigkeit der düsteren Grundstimmung, die mich als kokett berührende Stilisierung von Dunklem, Abgründigem, Anrüchigem, auch ein gewisses, für mich spürbares heroisches Selbstmitleid und ein bewusstes Inszenieren von Ängsten ... - all das - und das ist eine subjektive Reaktion und keineswegs ein Werturteil -hat mich bis heute gehindert, dem Dichter Trakl in meiner Lese-und Literaturwelt einen Platz einzuräumen." Wie sie es mit Trakl als junge Leser hielten und was sie von seiner Lyrik heute halten: Das fragte die Zeitschrift Literatur und Kritik Dichter, die in Essays Auskunft gaben. "Eine ästhetisch metaphysisch angehauchte, aber kristallin klar zu erkennende Ordnung, die ich fürchte und genieße zugleich", sieht Ferdinand Schmatz. "die faszination einzelner traklscher verszeilen wird immer wieder dadurch verstärkt, dass es unterschiedliche fassungen zu lesen gibt, die zu grundfragen poetischer arbeit anregen", meint Semier Insayif. Und Gerhard Ruiss: "Jeder kann sich bei aller Trakl'schen Bedrücktheit seinen eigenen Trakl aussuchen, bei dem nicht immer ganz leicht in Erfahrung zu bringen ist, wie er zu wem oder zu etwas steht."

Literatur und Kritik

Umfrage über Georg Trakl. Heft 483/484

Otto Müller Verlag 2014. 112 S., € 10,00

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