Jüdisch - und darüber hinaus

Werbung
Werbung
Werbung

Leon Zelman, 1928-2007, hat es gegründet. Die Journalistin Martha S. Halpert führt das Jüdische Echo seit 2008 weiter. Dieser Tage ist die zweite Ausgabe der renommierten Zeitschrift unter ihrer Leitung erschienen.

Und wieder ist es ein voluminöses Opus (184 Seiten) mit einer wahrlich bunten, aber intellektuell attraktiven Mischung zu einem urjüdischen Thema geworden: "Weit von wo?" lautet der Titel, um "Menschen in der Diaspora" geht es in den Beiträgen .

Das Thema kann wohl als "urjüdisch" bezeichnet werden. Und auch heute befragt sich das Judentum, wo denn sein geistiges Zentrum liegt - in Israel, Europa oder den USA? Der erste Teil des Jüdischen Echos geht dieser Frage nach. Prominente Autoren und Gesprächspartner wie Dan Diner, Anton Pelinka, der Wiener Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Micha Brumlik oder der neue Ordinarius für Judaistik in Wien, Gerhard Langer, garantieren eine spannende Lektüre.

Besonders der Beitrag von Ari Rath, aus Wien gebürtiges, heute schon 85-jähriges Schlachtross der israelischen Publizistik, ist hervorzuheben, der über "J Street" und "J Call", zwei linke Israel-Lobbys in den USA, berichtet, die eine alternative US-Politik gegenüber Israel, also keine unkritische Unterstützung der rechten israelischen Regierung, forcieren.

Der zweite Teil - und das ist diesem Band des Jüdischen Echos klar anzurechnen - geht übers Jüdische hinaus (ohne es zu verlassen oder gar zu verleugnen): Denn Diaspora ist heute auch durch die globalen Migrationsbewegungen bestimmt.

Ein buntes Panorama an jüdischen und nichtjüdischen Realitäten und Autoren bietet das Heft hier an. Susanne Scholl, Vladimir Vertlib, Dimitré Dinev oder Doron Rabinovici sind einige der Autoren - allein diese Aufzählung zeigt, dass das vorliegende Jüdische Echo sich bewusst auch in den Zwischenraum zwischen Journal(istik) und Literatur begibt. Eine lohnende Lektüre allemal.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung