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Aus Arkadien

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Die Ausstellung „Claude Lorrain und die Meister der römischen Landschaft im 17. Jahrhundert“ in der Albertina ist eine bedeutende und großartige Manifestation. In nicht weniger als 390 Blättern gruppieren sich hier um den Lothringer Claude Gellėe — genannt „Le Lorrain“ (1600 bis 1682) — seine Vorläufer, Zeitgenossen und Nachfolger, unter denen besonders der bedeutende Frankfurter Adam Elsheimer (1578 bis 1610) und die überragende Erscheinung Nicolas Poussins (1594 bis 1665) hervorzuheben sind. Was Lorrain für die Entwicklung der Landschaftsdarstellung in diesem wunderbaren Jahrhundert der Malerei wurde, nicht zuletzt durch den Einfluß der Niederländer, der sich in seinem Werk mit der antiki- sehen Veranlagung des Franzosen einte, wird in seinen herrlichen Blättern, die der Glanz eines überirdischen Lichtes und überirdischer Klarheit durchdringt, über

wältigend klar. Was er und Poussin für lie Entwicklung der Malerei bedeuten iollten, geht aus ihr ebenfalls eindeutig tervor. Welche tiefen Probleme in der künstlerischen Auseinandersetzung mit ier Wahrheit und Wirklichkeit zu jener Zeit bereits angeschnitten waren und wurden, wird in ihr erregend klar. Dementsprechend soll auf dieses überragende Erlebnis, das sie bietet, an dieser Stelle noch ausführlich eingegangen werden. Die Ausstellung, die die Frucht langjähriger Arbeit vor allem des Kustos der Albertina Dr. Eckhart Knab darstellt, ist bis 15. Februar 1965 geöffnet. Sie stellt ein die Grenzen Österreichs überspannendes internationales Ereignis dar, das niemand versäumen sollte.

In der „Galerie Autodidakt“ in der Operngasse zeigt Franz Stadelmann Bilder und Graphiken, die eine sehr abgerundete dekorative Begabung verraten. Seine flächig angelegten Figuren und Kompositionen, deren Themen zumeist aus der Welt der Jazzmusiker stammen, wären ausgezeichnet als Illustrationen für Kinderbücher und Schallplattenumschläge zu verwenden. Hervorgehoben seien „drei plus eins“, „Medizinmann“, „Peripherie“ und die Serie der „Jazzmusiker“.

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