Autobiographie in Bildern gestaltet
Attersee, Frohner, Hrdlicka, Oberhuber, Wöizi und Zogmayer haben sich am „Vorbild Picasso“ versucht. Das Ergebnis ist in Wien zu sehen.
Attersee, Frohner, Hrdlicka, Oberhuber, Wöizi und Zogmayer haben sich am „Vorbild Picasso“ versucht. Das Ergebnis ist in Wien zu sehen.
Gewiß, Pablo Picasso läßt sich als der vsdchtigste Maler dieses Jahrhunderts sehen, doch es ist durchaus auch legitim ihn als „narzißtisch auf au-. tobiographische Arbeitsanlässe“ angewiesenen Wiederholungstäter zu interpretieren, wie es Leo Zogmayer macht. Man kann seine Widersprüche auch mit dem augenzwinkemden Satz „Ich strauchle an Dir entlang, o Picasso!“ kommentieren. Diesen Weg wählt Oswald Oberhuber.
Im Heiligenkreuzerhof in Wien zeigen sechs „bedeutende österreichische Künstler“ (?) ihre sehr persönlichen Auseinandersetzungen mit einem der Wegbereiter der Moderne, der in unnachahmlicher Weise sehr persönliche Eindrücke so umsetzte, daß sie cindere Menschen (nicht : nur Künstler) als Meilensteine einer Entwicklung verstanden. Dabei nahm er sich zwar jede Freiheit in der Gestaltung der Gegenstände und Menschen, vollzog jedoch nie den Schritt in die reine
Abstraktion. Ihm daraus einen Vorwurf machen zu wollen, wie es im Katalog anklingt, scheint eher lächerhch.
Die Ausstellung versucht nicht Parallelen zwischen Christian Ludwig Attersee, Adolf Frohner, Alfred Hrdlicka, Oswald Oberhuber, Rainer Wölzl, Leo Zogmayer und Pablo Picasso zu finden, es wird auch keine chronologische Entwicklung Picassos versucht oder gar die stiüstische Vielfältigkeit des Spaniers dargestellt, sondern ein Zusammenhang aufgezeigt zwischen kunsthistorisch abgeschlossener und noch in Entwicklung befindlicher künstlerischer Aussage. Kleine Anmerkung zu den Künstlern: Die meisten von ihnen sind intensiv mit der Hochschule für angewandte Kunst verbunden, deren Ausstellungsraum der Heiligenkreuzerhof ist.
