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Zeitlos und doch aktuell

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Im Juni 1988 gewann die furche für ihre Kolumne „Zeitgespräch” zwei Kirchenmänner, die seither abwechselnd Woche für Woche ihre Beiträge abliefern: den römisch-katholischen Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. und den Landessuperintendenten der Evangelischen Kirche H.B. Peter Karner. Ausschlaggebend für diese Wahl war weniger die Prominenz der Autoren als ihre seither immer wieder bewiesene Fähigkeit zum Schreiben, zum kritischen, originellen, oft auch humorvollen Kommentieren aktueller, aber auch zeitloser Themen.

Peter Karner, von defn nun 86 seiner Furche -Kolumnen in Buchform vorliegen, hat die Freiheit, welche die furche ihren Kolumnisten läßt, mitunter sehr ausgiebig genutzt, aber nie mißbraucht. Nicht alle mögen seine Texte, manche haben seinen Stil erst im Lauf der Jahre schätzten gelernt, aber sehr viele lesen ihn mit Begeisterung. Wenn er die Frage aufwirft, bei wem man sündigen (wen man Fehler für sich machen) läßt, wenn er die biblische Frau Potiphar als „erste Grapscherin” entlarvt, wenn er den

„Hans im Glück” mit dem Matthäus-Evangelium in Beziehung bringt, immer liefert er reichlich Denkanstöße.

Die Texte wirken in erstaunlich vielen Fällen zeitlos, obwohl sie - als sie ursprünglich in der Furche erschienen - oft auf sehr aktuelle Dinge gemünzt waren. Wie sehr Peter Karner, dieser geistige Nachfahre von Abraham a Sancta Clara und Johann Nestroy, von vielen mit der furche identifiziert wird, bestätigt eine Anekdote: Als er in der burgenländischen Gemeinde Pinkafeld zu tun hatte, wurde er nicht etwa als Superintendent, sondern als „der Peter Karner von der furche ” begrüßt und vorgestellt.

Die Texte im neuen Karner-Buch, zu dem Kardinal Franz König das Nachwort verfaßt hat, werden seine Stammleser, aber auch jene, die ihn erst später entdeckt haben, gerne nachlesen. Und sich hoffentlich darauf freuen, in der furche alle zwei Wochen neue Karner-Kolumnen druckfrisch lesen zu können.

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