Mutmaßungen zum Aschermittwoch

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Während diese Zeilen geschrieben werden, herrscht noch Fasching. Und in der närrischen Zeit ist es ja wohl unvermeidlich, dass manch eine Anstalt, in der sonst wenigen zum Lachen zumute ist, zum Narrenhaus gerät.

Worauf wir anspielen: Wir hören und lesen also, dass die Opernball-Übertragung des ORF eine "totale Katastrophe“ war, und dass der Urheber dieser Wertung diesbezüglich bereits "letztes Jahr seine Sünden abgebüßt“ habe.

Der, von dem diese Aussprüche überliefert sind, ist bekanntlich Österreichs öffentlich-rechtlichste Galionsfigur, Dominic Heinzl also, der - durch heimlichen Mitschnitt - von seiner einst arbeitgebenden TV-Anstalt ATV oben zitierter Aussagen überführt wurde.

Natürlich liegt es uns fern, mit Hütern des Qualitätsfernsehens wie dem FPK-Stiftungsrat Siggi Neuschitzer gemeinsame Sache zu machen. Allerdings müssen wir Neuschitzers Argument doch einiges abgewinnen, dass Heinzl in seiner Privatfernseh-Zeit selber als geheimer Mitschneider aufgetreten sei.

Aber dass sich nun nicht nur der Freiheitliche, sondern ein erklecklicher Teil der rechten Reichshälfte im Stiftungsrat über die Beschimpfung des "eigenen Arbeitgebers“ empört, war doch nicht notwendig: Es reichen ja schon die schlechten Quoten, die an Heinzls Seele nagen. Und in den letzten Faschingstagen könnte man dem schon alt aussehenden Society-Löwen eben doch die eine oder andere Narretei durchgehen lassen.

Dominic Heinzl sollte seine Sünden ja wirklich nicht in der lustigsten Jahreszeit abbüßen müssen. Denn genau dafür ist bekanntlich der Aschermittwoch da. Vielleicht sind ORF-General Alexander Wrabetz schon einige Bußübungen eingefallen, die er seiner höchstpersönlichen Erfindung an diesem Tag auferlegen könnte.

Ob das wirklich geschah, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis - denn, wir betonen es nochmals - diese Kolumne wurde ja noch in der Vorfastenzeit verfasst …

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