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* Kalamitäten in Deutschland

Ein von deutschen Medien zitiertes Dossier soll belegen, dass der zurückgetretene Ausburger Bischof Walter Mixa seit Jahren zu viel Alkohol trank und homosexuelle Neigungen auszuleben versuchte. In Kirchenkreisen haben die Anschuldigungen kaum überrascht. „Beide Vorwürfe kursieren schon seit vielen Jahren“, sagte Ulrich Ruh, Chefredakteur der Herder Korrespondenz. Hinzu kommt, dass der Fall Mixa eigentlich abgehakt schien. Am 21. April hatte der Augsburger Oberhirte nach den zunehmend erhärteten Prügel-Vorwürfen – Mixa soll früher Heimkinder geschlagen haben – sein Rücktrittsgesuch eingereicht und Benedikt XVI. am 8. Mai den Rücktritt angenommen. Inwieweit das Dossier dabei mitentscheidend war, ist unklar, es lag aber im Vatikan damals vor. In einem Welt-Interview vom 16. Juni stellte sich Mixa als Opfer dar: Er sei nur unter großem Druck des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx und des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, zurückgetreten. Inzwischen sind – zeitgleich mit ihren österreichischen Mitbrüdern – die 27 deutschen Diözesanbischöfe in Würzburg zusammengekommen: Auch sie feilten an Verschärfungen der Vorschriften beim Umgang mit sexuellem Missbrauch von Kindern durch Geistliche. (APA)

* Neuwahl in Rein

Unter dem Vorsitz von Abtpräses Wolfgang Wiedermann aus dem Stift Zwettl wählte am 8. Juni 2010 das Konventkapitel von Rein einstimmig den Prior von Stift Heiligenkreuz zum Abt von Stift Rein. Die zuständige Kongregation in Rom hat die Wahl diese Woche bestätigt. Nun übergibt P. Philipp Helm nach zweijähriger Administration die Verantwortung an P. Christian Feurstein, der als 57. Abt des weltältesten Zisterzienserklosters gezählt wird. Feurstein wurde 1958 in Hohenems (Vorarlberg) geboren und trat nach der Matura 1977 in das Stift Heiligenkreuz ein. Nach seiner Priesterweihe 1983 war er zunächst Kaplan in Wiener Neustadt. Gemeinsam mit drei weiteren Mitbrüdern wurde er 1988 zur Gründung eines Klosters ins Ruhrgebiet ausgesandt. Seit vielen Jahrhunderten war es die erste von Heiligenkreuz ausgehende Neugründung. Bis 2004 war er dort im Kloster Stiepel bei Bochum Novizenmeister und Prior, danach Prior und Novizenmeister im Mutterstift Heiligenkreuz. (red)

* Denkmal für Tassilo III.

Das Salzburger Stift Mattsee errichtet seinem Gründer Tassilo III. (741–796) ein Denkmal: Unter seiner Ägide entstand der Salzburger Dom, er gründete 18 Klöster – als erstes Mattsee, 760 nach Christus –, sein Sohn wurde vom Papst getauft und doch starb er, von seinem Vetter Karl dem Großen eiskalt entmachtet, mit seiner Familie in Klosterhaft. Das Schicksal von Tassilo III., Herzog von Bayern, gibt Stoff für Legenden. Es ist die Geschichte eines Unterlegenen, der sich in die einfache Frömmigkeit zurückzog. 1250 Jahre nach der Stiftsgründung bekommt er ein Denkmal, das am 27. Juni von zwei jungen und den zwei ältesten Mattseern enthüllt wird. (red)

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