Papst in Irland zu Missbrauch

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Die Missbrauchskrise war beim Papstbesuch des Weltfamilientreffens in Dublin am 25./26. August omnipräsent. Eindrücklich ein war ausführliches Schuldbekenntnis von Franziskus. Zu Beginn der Schlussmesse im Dubliner Phoenix-Park sprach er "Verbrechen" an, die in von Mönchen und Nonnen geleiteten Institutionen begangen worden seien. Franziskus bat um Vergebung dafür, dass Kinder ihren Müttern weggenommen worden seien, weil sie unverheiratet schwanger geworden waren. In Irland wurden mutmaßlich über Jahrzehnte Tausende Kinder durch katholische Priester sexuell missbraucht. Am Samstag traf der Papst in Dublin acht Missbrauchsopfer. Darunter war demnach ein Opfer des Priesters Tony Walsh, der fast zwei Jahrzehnte lang Hunderte Kinder missbraucht hatte. Die 71-jährige Marie Collins nahm ebenfalls an dem Gespräch teil. Sie hatte das Kirchenoberhaupt vor seiner Irland-Reise zum entschiedenen Vorgehen gegen sexuelle Gewalt durch katholische Priester aufgefordert. "Jeder faule Apfel sollte entfernt werden und das sollte jetzt geschehen", sagte Collins. Bis zum vergangenen Jahr war sie Mitglied der päpstlichen Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen, verließ das Gremium aber nach eigenen Worten wegen "ständiger Rückschläge" und Blockaden durch "einige Mitglieder der Kurie". Collins zeigte sich auch nach dem Treffen mit Franziskus enttäuscht und kritisierte, dass der Pontifex keine neuen Strukturen einführen wolle, um die systematische Vertuschung von Missbrauch in der Kirche aufzuarbeiten.

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