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Beim Zusammenschluss von Zentralsparkasse (Z) und Länderbank machte das Bonmot die Runde, es habe eine schlecht geführte Sparkasse eine noch schlechter geführte Bank übernommen. Als die Bank Austria die Creditanstalt schluckte, weil der "bürgerlichen" Wirtschaftspolitik die Phantasie fehlte, hieß es: eine schwache Bank habe eine starke gekauft. Als sich dann die Hypo-Vereinsbank HVB die BA-CA einverleibte, zeichnete die BA-CA ebenso für einen Gutteil der HVB-Erträge verantwortlich, wie zuvor die CA den Gutteil der BA-CA-Ergebnisse beigesteuert hatte.

Wann kommt es hierzulande endlich zu einer fundierten Privatisierungsstrategie? Die Politik huldigt einer Stop&Go-Hudelei nach dem Motto: "Und als sie das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen."

Da wird als "Privatisierung" verkauft, wenn österreichischer Staatsbesitz in ausländischen übergeht. Da wird geheuchelt, die Firmen-Hauptquartiere im Lande halten zu wollen, wenn die Eigentümer schon längst in Frankfurt, Zürich oder Paris sitzen. Am Ende bleibt oft nicht einmal die Fertigung - siehe Semperit.

Selbst ein Minimum eines Patriotismus scheint in Österreich ausgeklammert zu sein. Kanzler Schüssel sei empfohlen, sich die von nationalen Interessen bestimmte Wirtschaftspolitik seiner Parteifreunde etwa in Frankreich, Italien oder auch Bayern anzusehen.

Es müsste im strategischen Interesse der Regierung liegen, strategische Interessen Österreichs zu definieren und zu exekutieren - bevor nicht der Wähler konstatiert, diese Regierung nehme seine strategischen Interessen als Österreicher zuwenig wahr, und bei den nächsten Wahlen diese Regierung exekutiert.

Der Autor ist freier Wirtschaftspublizist.

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