Von Allegro über Con Fuoco bis Adagio

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Entlang von Franz Schuberts 1823 komponiertem Liederzyklus "Die schöne Müllerin“ soll in "Schubert. Eine Winterwanderung“ der neunte Gemeindebezirk Wiens in fünf Folgen erwandert werden, wobei genau genommen nur zwei der insgesamt fünf Teile nach einem der zwanzig Lieder aus der schönen Müllerin benannt sind. In wöchentlichem Rhythmus führen die von fünf jungen Regisseuren gestalteten Soireen an originale "Schubert-Orte“, dabei sollen selbst private Wohnungen und private heutige Musiksalons kein Hindernis sein.

Die erste Folge mit Premiere am 19. Jänner, in der Verantwortung von Carina Riedl, ist mit "Morgengruß (1797-1808) allegro“ überschrieben und führt in Wien-Lichtental ins Haus, in dem Schubert vor dem Hintergrund des Krieges mit dem napoleonischen Frankreich geboren wurde.

Verschlossene Türen und Herzen

Folge 2 "Wohin? (1808-1818) frisch, doch nicht zu schnell“ ab dem 26. Jänner setzt sich in der Regie von Gernot Grünewald mit den Freundschaften und Vaterfiguren Schuberts vor dem aufkommenden System Metternich auseinander, bevor Julian van Daal in Folge 3 "Muth! (1818-1821) con fuoco“ ab dem 2. Februar einen Schubert vorstellt, der den Mut nicht verliert, obwohl viele künstlerische Türen und Herzen von Angebeteten für ihn verschlossen bleiben. In Folge 4 "Der Musensohn (1821-1824) schnell, mit Ausdruck“ führt Rudolf Frey ab dem 9. Februar in die "Schubertiade“ ein, jenen privaten Salon, der einerseits Rückzugsort des Bürgertums vor der Metternich’schen Zensur war, und andererseits dem mittellosen und noch recht unbekannten Komponisten, dessen Gesundheitszustand sich in jener Zeit durch Syphilis zusehends verschlechterte, hilfreiche Auftrittsmöglichkeiten bot. Den Abschluss bildet ab dem 16. Februar in der Regie von Paul-Georg Dittrich "Auflösung (1824-28) adagio“, das die letzten Lebensjahre Schuberts thematisiert. Trotz Armut, Krankheit, innerer und äußerer Rastlosigkeit ist seine Schaffenskraft ungebrochen. Es entstehen einige seiner wichtigsten Werke, wie die C-Dur-Symphonie und "Die Winterreise“. (pb)

Infos: www.schauspielhaus.at

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