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Beeindruckende Keith Haring-Werkschau in der Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt.

Nur zehn Jahre stand der weltbekannte amerikanische Künstler Keith Haring in der Öffentlichkeit. Seine charakteristische Zeichensprache erreichte dennoch eine unglaubliche Verbreitung. Fünf Jahre nach seinem Tod sind rund 90 Arbeiten aus der Keith Haring-Stiftung in New York in der Alpen-Adria-Galerie im Stadthaus in Klagenfurt zu sehen.

Ein bellender Hund mit eckiger Schnauze war eine seiner zeichenhaften Antworten, die alle verstanden und alle mochten. Antwort auf die Kunst der Graffiti, die er in New York fand, als er 1977 aus Pittsburgh kam, um Kunst zu studieren. Fasziniert von den illegal gesprühten Bildern und ihren besonderen Signalen setzte Keith Haring seine eigenen markanten Zeichen. Er machte erst den Hund zu seinem Signet, dann ein krabbelndes Baby, das von Strahlen umgeben ist. Die Striche können mehrfach gedeutet werden: als Kommunikation, als Gefährdung und als Strahlen der "reinsten und positivsten Erfahrung im menschlichen Leben".

Diese Überzeugung zeigte er auch in Zeichenworkshops für Kinder und einem wunderbaren persönlichen Kinderbuch, das er der befreundeten kleinen Nina Clemente zum siebenten Geburtstag zeichnete und das später auch veröffentlicht wurde. Nina selbst wurde übrigens auch zu einer bekannten Figur.

Die bewusst kindliche und zeichentrickähnliche Form seiner Werke allerdings war eine hoch wirksame Form von Irritation für Erwachsene. Die Logos und Figuren sind Träger von Botschaften, verständlich, plakativ und lebendig - Antworten auch auf Fragen, die sich die Gesellschaft stellen sollte. Codes, die in genialer Einfachheit schlichte Wahrheiten und Erlebnisse der Menschen transportieren. Von den Graffiti hatte Keith Haring gelernt, dass viele Menschen erreicht werden können, wenn das Bild praktisch im Vorübergehen aufgenommen werden kann: wiederkehrende Motive, einfach im Strich, einprägsam und farbig leuchtend. Auf diese Weise wurde seine grafische Bildsprache schnell wieder erkannt und er konnte damit, auch wenn die Figuren heiter und witzig erscheinen, den drohenden Horror der Atomkraft, die Gefahren der Zeit oder die Technisierung anprangern.

In der Ausstellung ist mit Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien ein Gesamteindruck des bemerkenswerten Künstlers gelungen, den Millionen Menschen kennen und der 1990 mit nur 31 Jahren an Aids starb. Er begleitete (nicht nur) die amerikanische Gesellschaft und ihre wichtigsten Themen so sicher, dass sie sich in wenigen dicken Strichen wiederfinden.

Keith Haring

Alpen-Adria-Galerie

Theaterplatz 3, 9020 Klagenfurt

Bis 13. März Mo - Fr 10-19 Uhr,

Sa, So und Feiertag 10 -17 Uhr

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