Die Umtriebe von HC Strache & Co

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Man muss nicht in der zarten Jugend von HC Strache wühlen, als er sich beim Paintballspielen oder beim Care-Pakete-Werfen an der damaligen deutsch-deutschen Grenze vergnügte: Letztes Wochenende trat Strache ebenso wie sein Mitstreiter Andreas Mölzer als Hauptredner beim Europa-Kongress der Republikaner in Mainz auf. Auf der Ver-anstaltung der rechtsextremen Partei war der FPÖ-Chef in seinem Element: "Wir müssen zum Drachentöter werden", so Strache, "und uns gegen die Auflösung unserer nationalen Identitäten entschieden demokratisch zur Wehr setzen", es sei an der Zeit, die "Büßerkutte" abzulegen, es gelte "Europa zu retten so wie 1683" Wien vor den Osmanen.

Der gemeinsame Auftritt mit, sagen wir, dem äußerst rechten Rand Europas, ist kein Lausbubenstreich mehr, das kann nicht mit einer lässlichen Jugendsünde (© Alfred Gusenbauer) abgetan werden. Nun sind die Republikaner in Deutschland zur Zeit zwar eine politische Marginalie, die FPÖ ist es hierzulande beileibe nicht: 14 Prozent geben ihr jüngste Umfragen. Bestürzend, dass sich aus der ideologischen Verblendung in HCs Jugend fatale Kontinuität ins Heute zieht. Nein, diese Bewegung ist nicht harmlos; man kann da auch den Anfängen nicht wehren, denn die sind längst widerstandslos verstrichen!

Die Brisanz der Vorgänge zeigt eine weitere Tatsache: Vor wenigen Tagen beendete die Zeitschrift Junge Freiheit, die mediale Speerspitze der Neuen Rechten in Deutschland, ihre Zusammenarbeit mit Andreas Mölzers Wochenschrift Zur Zeit, weil Mölzer und seine Rechtsaußenfraktion im Europaparlament Bande zu den rechtsextremen Parteien Deutschlands zu knüpfen begannen. Dass das alles den Rechten von der Jungen Freiheit zu viel wird, spricht Bände. In Österreich sind solche Umtriebe aber weiter hoffähig, sprich: Von beiden Großparteien ist dazu kein Sterbenswörtchen zu vernehmen.

otto.friedrich@furche.at

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