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Mindestens so wichtig wie der IQ ist im Beruf und im Privatleben der EQ - die emotionale Intelligenz.

Wer ist schuld, wenn man im Leben scheitert? Die Nachbarn, die Kollegen, die Chefs? Oder einfach das Pech oder die Umstände. Man selbst ja wohl kaum. An Intelligenz und Bildung mangelt es ja nicht. Aber irgendwie will trotzdem nichts so recht klappen - nicht einmal privat. Also woran kann das liegen? Zehn Jahre ist es her, dass der amerikanische Psychologe Daniel Goleman einen Begriff auf den Buchmarkt brachte, der aus dem heutigen Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken ist: eq - Emotionale Intelligenz. Nach dem Motto "Was nützt ein hoher iq, wenn man emotional unterbelichtet ist?" geht er der Frage nach, welche Rolle die Persönlichkeit für Erfolg oder Misserfolg spielt, und das keineswegs nur auf beruflicher Ebene. Während es freilich für den iq standardisierte Testverfahren gibt, ist der eq nur schwer messbar. Auch an Definitionen mangelt es nicht. Nach einer Variante bezeichnet der eq "das Wissen darüber, wie man sich selbst fühlt und sich die anderen fühlen - und wie man danach handelt."

Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis können jedenfalls sehr viel wichtiger sein als ein Elefantengedächtnis oder geniale mathematische Fähigkeiten. Denn schließlich leben und arbeiten wir ja selten allein, sondern im Normalfall mit anderen zusammen. Und mit diesen anderen müssen wir umgehen können. Das heißt nicht, dass wir unsere Freunde und Kollegen austricksen sollen, doch wir sollten uns selbst auch nicht unterkriegen lassen. Es ist wichtig, das Gegenüber richtig einzuschätzen und dann adäquat zu reagieren. Wer das nicht kann, gerät wohl bereits im Volksschulalter in Schwierigkeiten und wird erbarmungslos gehänselt.

Emotional gescheit oder dumm kommt man nicht auf die Welt, ganz im Gegenteil: emotionale bzw. soziale Intelligenz ist lernbar. Zumeist nach dem Try & Error-Prinzip im sozialen Umfeld. Unserem Buhmännchen aus der Volksschule bringt vielleicht ein Schulwechsel die Gelegenheit, das emotional Gelernte in der neuen Umgebung anzuwenden und beliebt in der Klasse zu werden. Bei anderen dauert es bis zum Erwachsenenalter. Und manche lernen es nie. BUCHTIPP:

EQ - EMOTIONALE INTELLIGENZ

Von Daniel Goleman. Dt. Übersetzung von Friedrich Griese. Verlag dtv, München 1997, 423 Seiten, TB, e 9,30.

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