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Mit der Stiftung "Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim" hat das Land Oberösterreich im Jubiläumsjahr 2005 ein Zeichen gesetzt.

Es war ein Ort des Grauens: Über 30.000 Menschen wurden in Schloss Hartheim, einem kastellartigen Renaissancebau in der oberösterreichischen Gemeinde Alkoven, zwischen 1940 und 1944 vom ns-Regime ermordet. Man hatte sie als "lebensunwertes Leben" eingestuft.

60 Jahre später ist Hartheim zu einem Ort des Lernens und Gedenkens geworden: Neben dem historischen Geschehen stehen heute grundsätzliche Fragen nach dem Wert des Lebens im Mittelpunkt. Ziel ist eine Gesellschaft, die miteinander solidarisch und verantwortungsbewusst umgeht, die Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützt und ihnen ohne Vorurteile begegnet.

Rund 21 Millionen Euro hat das Land Oberösterreich in den Neu- und Umbau, die Einrichtung einer Gedenkstätte und einer Dauerausstellung investiert. Im Zu Ende gehenden Gedenk- und Jubiläumsjahr wurden diese Bemühungen nun durch die Gründung der Stiftung "Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim" fortgesetzt. Die Stiftung, deren Patronanz Bundespräsident Heinz Fischer übernommen hat und deren Proponentenkomitee mehr als 300 namhafte Persönlichkeiten - darunter der israelische Staatspräsident Moshe Katsav und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel - angehören, hat die Aufgabe, das Gedenken in Hartheim einer breiten Öffentlichkeit, insbesondere jungen Menschen, möglich zu machen. Dazu notwendig ist ein Stiftungskapital von rund sieben Millionen Euro. 2,2 Millionen Euro sind bereits eingegangen - davon zwei Millionen durch das Land Oberösterreich. Weitere 800.000 Euro wird das Land im Jahr 2006 einbringen. "Es ist wichtig, die Verbrechen der ns-Euthanasie aufzuarbeiten und die Erinnerung daran wach zu halten", betont Landeshauptmann Josef Pühringer - "damit sich die Geschichte niemals wiederholt."

Infos: www.schloss-hartheim.at

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