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Wer wollte den Juden-Genozid?

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Selten machen Dissertationen bei ihrer Publikation international Furore, wie dies mit der vor kurzem erschienenen Studie des Harvard-Dozenten Daniel Jonah Goldhagen „Hitler's Willing Executioners: Or-tlinary Germans and the Holocaust" (New York, Alfred A. Knopf, 1996) der Fall ist. Nach wenigen Wochen kann diese Studie, die die Kategorien und Zahlen der mörderischen deutschen Täter, die am Holocaust beteiligt waren, erheblich ausweitet, bereits auf eine bewegte Bezeptionsgeschichte, zurückschallen. Die beiden jungen Historiker Günter Bisehof und 1 .otl lar 1 Tobelt diskutieren Goldhagens nicht so neue Thesen. Bischof, der auch einen kurzen Abriß der Bezeptionsgeschichte bietet kritisiert das Verschweigen des österreichischen Anteils am Holocaust als größtes Versagen Goldhagens. Für Lothar Höbelt, der ausdrücklich festhält, von Goldhagens Oeuvre nur das zu kennen, was bisher in der „Zeit" und anderen Gazetten zu lesen war, stellt Goldhagens Grund-these von den „willigen Henkern" eine zwar lobenswerte politische Wunschvorstellung, aber irreführende Forschungshypothese dar.

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