Romy Schneider - © Foto: Dr. Florian Kunz

Romy-Schneider-Biografie: Theater- und Filmstars eines Jahrhunderts

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Auch wer von Romy Schneider schon alles wusste, wird in „Romy spielt sich frei“ von Günter Krenn die eine oder andere Facette neu entdecken.

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Auch wer von Romy Schneider schon alles wusste, wird in „Romy spielt sich frei“ von Günter Krenn die eine oder andere Facette neu entdecken.

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Ende Mai jährt sich der Tod der damals 43-jährigen Romy Schneider zum 40. Mal. Der Wiener Filmhistoriker Günter Krenn, der bereits eine Biografie Romy Schneiders vorgelegt hat, stellt im reich bebilderten Band „Romy spielt sich frei“ das Leben der Diva in den Kontext dreier Generationen. Der Untertitel „Glanz und Tragik einer Schauspieldynastie“ spricht an, dass es ihm um mehr geht als um eine weitere Darstellung der Filmikone Romy Schneider.

Denn bereits ihre Großmutter Rosa Albach-Retty, die 1980 (also nur zwei Jahre vor Romy) im biblischen Alter von 105 Jahren verstarb, war als Schauspielerin eine Institution, die 1905–58 am Wiener Burgtheater spielte. Albach-Rettys Schwiegertochter Magda Schneider (1909–96) hatte in die Künstlerfamilie eingeheiratet, und Enkelin Romy (1938– 82) trat in die Fußstapfen der beiden.

Autor Krenn entwickelt diese drei Leben nicht in Biografien eines nach dem anderen, sondern bezieht sie aufeinander – mit Romys Kommen ans Grab der eben begrabenen Rosa beginnt das Buch, mit dem Schicksal von Sarah Biasini, der 1977 geborenen Tochter von Romy Schneider, endet es. Auch Sarah ist als letzte „Überlebende“ der Schauspieldynastie (der Unfalltod ihres Bruders David mit 14 hatte Romy Schneiders Herz gebrochen – sie überlebte ihn nur um ein Jahr) nicht nur beruflich weiter in deren Bann. Krenns Zugang macht die Querverbindungen zwischen den Generationen eines Jahrhunderts sichtbar, es ist allerdings nicht immer leicht, den chronologischen Faden zu behalten.

Das erweist sich vor allem bei der Darstellung/Bewertung der Rolle von Romys Großmutter und Eltern in der NS-Zeit als hinderlich – dies bleibt eher verschüttet, oder bestenfalls halb ausgesprochen. Dennoch besticht die Idee, die drei Frauen auch über die mittelbaren und unmittelbaren Beziehungen zueinander zu erzählen. Auch wer von Romy Schneider schon alles wusste, wird in diesem Band die eine oder andere Facette neu entdecken.

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