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Es gilt, eine Bande schlimmer Buben zu zähmen: Ein Stoff, der immer wieder funktioniert.

Frankreich 1949. Der arbeitslose Musiklehrer Clément Mathieu (Gérard Jugnot) bekommt in einem Internat für schwer erziehbare Buben eine Anstellung als Lehrer und Erzieher. Eine schwierige Aufgabe, wie sich bald herausstellt. Denn die gewaltsamen Methoden von Direktor Rachin (François Berléand) haben die Burschen nur eines gelehrt: Aggression und Widerwillen. Für die raue Bande eine willkommene Gelegenheit, auf der Nase des neuen "Eierkopfes" herumzutanzen. Der aber sucht unermüdlich nach Wegen, seine Schüler gewaltfrei zu zähmen. Denn die Methode des Direktors, die Kinder nach dem Motto "Aktion-Reaktion" in den Kerker zu sperren, läuft Mathieu zuwider. Als leidenschaftlicher Musiker gründet er einen Chor, und das gemeinsame Singen scheint Wunder zu wirken. Allmählich löst sich die harte Schale der verrohten Burschen, und einer der hinterhältigsten Anstifter entpuppt sich mit einer Engelsstimme als unentdecktes Talent. Während der Chor neben dem Internatspersonal auch die Fürsorgerin des Heims begeistert, missbilligt der verbitterte Rochin alle musikalischen Aktivitäten. Und nachdem ihm Mondain, der problematischste aller Schüler, an die Gurgel geht, verbietet er als Kollektivstrafe den Chor. Ein Schock für Monsieur Mathieu, der aber so schnell nicht aufgibt. Doch da bricht plötzlich im Internat Feuer aus - der rausgeworfene Mondain hat sich gerächt. Zur Verantwortung gezogen wird allerdings Lehrer Mathieu, den Rochin kurzerhand entlässt...

"Die Kinder des Monsieur Mathieu" ist eine Geschichte, die in unterschiedlichen Variationen schon oft die Kinoleinwand bespielt hat: Ein Lehrer, der die Herzen seiner schon verloren geglaubten Schüler für sich gewinnt; bestückt mit persönlichen Schicksalen und versöhnlichem Ausgang. Dennoch berührt der Film durch Charme und Herzlichkeit, was vielen französischen Filmemachern im Blut zu liegen scheint. Ein herzensguter Musiklehrer, der gegen einen tyrannischen Direktor antritt, lässt sich ebenso in die Kategorie "Schwarz-Weiß-Malerei" einordnen wie die optischen Gegensätze, die den sympathischen und pummeligen Musiklehrer gegen einen grimmigen, verbitterten Direktor antreten lassen. Regisseur Christophe Barratier aber weiß mit den Gegensätzen geschickt zu spielen, indem er die Sympathien des Publikums für seine Helden gewinnt und sie keine Sekunde lang am Sieg des Guten über das Böse zweifeln lässt. Eine moralische Ouvertüre, die durch stimmungsvolle Bilder und einen Gesang beeindruckt, der Gänsehaut verursacht.

DIE KINDER DES MONSIEUER MATHIEU

Frankreich 2004. Regie: Christophe Barratier.

Mit Gérard Jugnot, Francois Berléand, Kad Merad, Jean-Paul Bonnaire, Marie Bunel, Paul Chariéras.

Verleih: Constantin Film. 95 Min.

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