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Verflucht

Sarah Michelle Gellar, bekannt als "Buffy, die Vampirjägerin" - das kann eigentlich nur amerikanischer Teenie-Horror bedeuten. Möchte man meinen. "The Grudge - Der Fluch", in dem sie die Hauptrolle spielt, ist jedoch ein ganz anderes Kaliber: ein meisterlicher Horrorschocker japanischer Machart, gewitzt erzählt, mit relativ wenig Blut, aber abgrundtiefem Schrecken. "The Grudge - Der Fluch" ist die für den amerikanischen Markt neu gedrehte Fassung eines japanischen Films. Mit Takashi Shimizu wurde derselbe Regisseur verpflichtet, der schon das Original in Szene gesetzt hatte. Schauplatz bleibt Tokyo, ein für die amerikanischen Protagonisten von vornherein fremder und unheimlicher Ort - "Lost in Translation"als Horrorfilm.

Gellar spielt eine Krankenschwester, die in ein verfluchtes Haus gerufen wird. Sie kann der bösen Macht, die dort ihr Unwesen treibt, zwar vorerst entkommen, doch Faktum bleibt: Wer das Haus nur einmal betreten hat, ist des Todes. Das Böse bedient sich dabei verschiedenster Kanäle, sogar über Video jagt es ein Opfer. Rettung erhofft sich die junge Frau von der Aufklärung der Ursache für den Fluch. Doch der Geist, der sich mit schrecklichem gutturalem Schnarren ankündigt, ist nicht zu besiegen. Alpträume garantiert! Michael Kraßnitzer

THE GRUDGE - DER FLUCH

USA 2004. Regie: Takashi Shimizu.

Mit Sarah Michelle Gellar, Bill Pullman, Jason Behr, Ryo Ishibashi. Verleih:

Constantin. 91 Min.

Im Abseits

Das Wiener Votivkino widmet sich von 3. bis 17. März einmal mehr dem französischsprachigen Film - im 7. Festival du film francophone. Glanzpunkte des Festivals werden wieder die Zusammentreffen von Regisseuren, Schauspielern und Besuchern sein. Am Freitag, 11. März, stehen beispielsweise die Regisseurin und die Hauptdarstellerin von "Un Fils" nach der Vorführung zur Diskussion zur Verfügung. Der Protagonist Selim hat Wurzeln im Maghreb und lebt in Frankreich im Abseits der Gesellschaft. Unter der Woche prostituiert er sich, doch am Sonntag entschlüpft er dem Milieu und isst, ganz bürgerlich, mit seinem Vater zu Mittag. Dieser ist seit dem Tod von Selims Mutter so verschlossen, dass eine ehrliche Vater-Sohn-Beziehung unmöglich erscheint. Amal Bedjaoui erzählt vom Leben am Abgrund, von sozialer Isolation und zerbrochenen Beziehungen, die nicht mehr zu kitten sind.

Veronika Dolna

UN FILS

F 2003. Regie: Amal Bedjaoui.

Mit Isabelle Pichaud, Aurélien Recoing, Mohamed Hicham, Hammou Graïa.

Verleih: ML Productions. 58 Min.

Informationen zum 7. Festival du film francophone unter www.fff05.com

Musikprojekt

Accordion Tribe ist der Name eines höchst ungewöhnlichen Musikprojektes: Fünf Musiker aus unterschiedlichen Ländern kamen auf Initiative des Amerikaners Guy Klucevsek zusammen, um einem verschmähten Musikinstrument wieder zu eigenständigem Charakter zu verhelfen. Die Akkordeonisten, alle virtuose Größen auf ihrem Instrument, ergeben in Summe einen Klangkörper, der ebenso grotesk wie gefühlvoll, ebenso witzig wie warmherzig, ebenso intelligent wie unterhaltsam, ebenso traditionell wie abenteuerlustig ist und vor allem nichts mit den dudelnden Zieharmonikamelodien der volkstümlichen Musik zu tun hat. Sie verarbeiten alte Melodien ihrer Heimat und kreieren - jeder in seinem ganz persönlichen Stil - Musik eigens für das Akkordeon. Stefan Schwietert begleitete die Truppe in seinem Dokumentarfilm auf ihrer Tournee durch Europa. Er sucht nach alten Spuren und Traditionen und findet Neuschöpfung und Charisma. Der Film über das Akkordeon sollte vor allem ein Film über die Menschen sein, die es spielen. "Mit diesen fünf Musikern war es mir nun möglich, etwas darüber einzufangen, wie sich Musik im Laufe der Zeit verändert und wie aus den alten Traditionen wieder etwas Neues entsteht." Überzeugen davon kann sich jeder selbst in seinem Film, der von jener seltenen Schönheit ist, die man im Kino auch mit geschlossenen Augen genießen kann, weil hier das Hören mindestens so wichtig wird wie das Sehen. Veronika Dolna

ACCORDION TRIBE

Ch/Ö 2004. Regie: Stefan Schwietert. Mit Guy Klucevsek, Lars Hollmer.

Verleih: Polyfilm. 87 Min.

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