Werbung
Werbung
Werbung

Liebes-Reinkarnation

Es gibt Filme, da braucht man nur die Inhaltsangabe überfliegen und weiß: Lieber meiden! "Birth" von Jonathan Glazer ist so ein Film. Nicole Kidman (mit ungewohnter Kurzhaar-Frisur) spielt darin die junge Witwe Anna, deren Mann beim Joggen im Park zusammenbrach und sofort tot war. Seither versucht die Verlassene, mit ihrem Schicksal fertig zu werden. Ein paar Jahre vergehen - da tritt ein kleiner Junge (Cameron Bright) in das Leben von Anna und behauptet, die Wiedergeburt ihres toten Mannes zu sein. Ein Umstand, der Anna zutiefst verwirrt - und ihre Mitmenschen an ihrem Verstand zweifeln lässt. Da Anna ihren toten Mann aber noch immer liebt, liegt ihr auch eine Liebesbeziehung zu dessen angeblicher Reinkarnation nicht fern.

Jonathan Glazer ("Sexy Beast") spielt mit Moral und Anstand, und inszeniert Nicole Kidman dabei als hin- und hergerissene Protagonistin, die zwischen Elementen von Mystery, Lovestory und Drama keinen Platz zum Atmen findet. Kontrovers und skandalös hätte "Birth" in den Augen seiner Produzenten wohl werden sollen. Am Ende wurde daraus leider bloß Belanglosigkeit ohne Tiefe.

Matthias Greuling

BIRTH

USA 2004. Regie: Jonathan Glazer.

Mit Nicole Kidman, Cameron Bright, Danny Huston, Lauren Bacall.

Verleih: Warner Bros. 100 Min.

Kung-Fu-Passepartout

Wieder einmal ist die abenteuerliche Reise des britischen Eigenbrötlers Phileas Fogg und seines Dieners Passepartout Vorlage für ein aufwendiges, historisierendes Leinwandspektakel. Die Nähe zum Roman war Regisseur Frank Coraci wohl kein großes Anliegen: Phileas Fogg (Steve Coogan) ist ein verschrobener Erfinder und wettet um den Vorsitz der Royal Academy of Science. In 80 Tagen will er es schaffen, die Welt zu umrunden, begleitet von seinem Diener Passepartout. Der, gespielt von Action-Klamauk-Star Jackie Chan, heißt hier in Wirklichkeit Lau Xing und will eigentlich nur sein chinesisches Dorf retten. Kurz nach Beginn des Abenteuers gabeln die beiden auch noch Monique (Cécile de France), eine junge Künstlerin, auf.

Die zu dritt erlebten Abenteuer sind oft tatsächlich kurios, meist aber eher krampfig. So fällt etwa Monique in die Hände des selbstverliebten Sultan Hapi, der sie zu seiner siebten Frau machen will - und der Sultan wird ausgerechnet vom kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger gespielt ... Die zahlreichen Klein- und Mikroauftritte großer Stars machen den Film zu einem amüsanten Ratespiel: Macy Gray, John Cleese, Rob Schneider, Cathy Bates und Owen und Luke Wilson tauchen da ganz en passant auf. Dass viele Szenen in schick choreographierte Massenschlägereien ausarten, ist klar - Jackie Chan hat einen Ruf zu verteidigen. Als Lückenfüller für Nachweihnachtslangeweile könnte der Film einem jungen Publikum trotzdem Spaß machen. Magdalena Miedl

IN 80 TAGEN UM DIE WELT

USA 2004. Regie Frank Coraci.

Mit Jackie Chan, Steve Coogan,

Cécile de France. 120 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung