Letten mit Balalaika

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Die Starmaniacs machen gerade die Westküste der USA unsicher: Michi, der Sieger, und seine drei Begleiter(innen) können sich nach dem Finalstress im ORF-Quotenerfolg der Saison einmal das musikmäßige real life geben.

Die Kollegen vom deutschen Pendant, bei Deutschland sucht den Superstar auf RTL, mussten noch eine Woche drauflegen. Aber jetzt ist auch bei den langsamen Nachbarn alles gebongt: Wegen Stimmbandentzündung, Zittern bis zuletzt; aber dann hat er es geschafft - Alexander, 19, eroberte die Girlie-Herzen und darf sich nun als der gefundene Superstar im Erfolg sonnen.

Da war aber noch etwas, was es schon immer, jedenfalls schon zur Jugendzeit älterer Semester gegeben hat: Ja, der Song Contest existiert noch immer; Deutschland kürte letzten Freitag die Sängerin Lou zur Vertreterin beim heurigen Song Contest in Riga.

Die Presse spottete zwar über die ARD, bei der die deutsche Vorausscheidung lief - Tenor: das öffentlich-rechtliche Casting sei hoffnungslos veraltet gegenüber der Superstar-Show bei RTL. In Österreich bedient - mangels Alternativen - der ORF auch diese Veranstaltung; und so kann sich, wer mag, diesen Freitag an der Kür der österreichischen Song Contest-Vertretung beteiligen.

Song Contest-Zeit: Man darf sich also auf die x-te Auflage einstimmen (freuen wäre das falsche Wort). Und das Niveau? Die norwegische Vorausscheidung legte da schon ordentliche Tiefe vor: Die Show-Einlagen, die da in Norwegen zwischen den Wettbewerbssongs liefen, sollten eine Hommage an den Song Contest-Gastgeber Lettland sein. Kundige staunten nicht schlecht, dass dazu Balalaika-Musik, Kosaken und slawische Sprache aufgeboten wurde. Die Letten selbst, so wird kolportiert, waren landesweit empört: Die Norweger hatten sie mit den Russen verwechselt ...

Die langjährige Erfahrung lehrt: Man darf diese Entgleisung durchaus als Omen für den netten TV-Abend "Song Contest aus Riga" nehmen.

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