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Das haben wir jetzt davon: Weil es den Entscheidern aus den Marketingabteilungen allein um Quote und Aufsehen geht, wird Dancing Star Manuel Ortega demnächst nackt über die Kärntner Straße laufen. Spätestens dann ist klar, dass es mit den feinen Tanzmanieren endgültig vorbei ist. Dabei hat die als Lizenz vom ORF eingekaufte Show Dancing Stars einen Tanzboom ausgelöst, zumindest melden die Tanzschulen einen deutlichen Besucheranstieg.

Auch die Deutschen sind im Tanzfieber. Dort heißt das baugleiche Pendant Let's Dance (RTL), bei dem alles gleich aussieht: Das Tanzparkett, die edlen Treppen am Ende des Studios, über die die Teilnehmer herab schreiten, das Publikum, die Juroren, die Moderatoren. Die semiprominenten Tanzschüler legen da wie dort beachtliche Leistungen hin. Freilich: Die deutsche Sendung ist eher langweilig, denn dort gibt es keinen souveränen Moderator wie Alfons Haider und keine Charmebombe wie Harald Serafin in der Jury.

Dancing Stars - Das Finale erreichte unglaubliche 1,5 Millionen Österreicher, eine dritte Staffel ist fix. Und damit geht die ORF-Produktion von oberflächlichen Sendungen, die nur ein einziges Mal ausstrahlbar sind, in die Verlängerung. Warum wird nicht mehr in fiktionale Programme investiert, von denen man auch in ein paar Jahren noch etwas hat? Die Kollegen bei RTL setzen seit jeher auf das kurzlebige TV-Ereignis, weshalb sich in deren Archiven auch keinerlei TV-Meilensteine finden.

Zurück zu Manuel Ortega: Der einstige, wenig erfolgreiche Song-Contest-Starter, hat pünktlich zum Ende von Dancing Stars sein neues Album veröffentlicht, das sich - erst recht nach seinem Nacktauftritt - wahrscheinlich gut verkaufen dürfte. Wer glaubt da noch an einen Zufall? Hier ist ein generalstabsmäßig ersonnener Marketingplan am Werk, der schon vor Ortegas Voting-Sieg von seinem Karriereschub wusste ...

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