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"La vie en rose": Menschliches Porträt der Edith Piaf mit der grandiosen Marion Cotillard, aber ohne jeden Bezug zum geschichtlichen Kontext.

Mit Chansons wie Milord oder Non, je ne regrette rien erlangte Edith Piaf Weltruhm. Das Leben des "Spatzes von Paris", wie sie genannt wurde, versucht der französische Spielfilm La vie en rose nachzuzeichnen, benannt nach ihrem wohl bekanntesten Erfolg.

Mit zwiespältigem Ergebnis, denn Regisseur Olivier Dahan konzentriert sich vor allem aufs Menschliche. Das erlaubt zwar Piaf-Darstellerin Marion Cotillard eine schauspielerische Meisterleistung: Cotillard sieht aus wie Piaf, spricht wie Piaf und bewegt sich wie die Piaf - auf der Bühne ebenso wie als gebrochenes Wrack. Doch so eine große Künstlerin die Piaf auch war, als Mensch war sie launisch, ruppig und vulgär. Wie dieser Charakter durch eine entbehrungsreiche Kindheit und durch schmerzhafte Trennungen von geliebten Menschen geformt wurde, gehört zu den stärksten Momenten des Films. Doch der Film blendet geschichtliches und kulturelles Umfeld beinahe völlig aus: Kein Aufschluss über musikalische Entwicklungen oder Piafs Position im französischen Chanson: Yves Montand oder Charles Aznavour, mit denen Piaf eng verbunden war, kommen nicht vor. Wie man einen Künstler mit seinen Schwächen porträtiert und Musikgeschichte erzählt, hat Taylor Hackford mit seinem grandiosen Ray-Charles-Biopic vorgezeigt. Daran kommt La vie en rose trotz mimischer Glanzleistung nicht heran.

LA VIE EN ROSE

F 2007. Regie: Olivier Dahan. Mit Marion Cotillard, Gérard Depardieu.

Verleih: Constantin. 140 Min.

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