Eine der Stützen der „Mueica viva “-Reihe ist der Wiener Kammerchor unter der Leitung von Reinhold Schmid. Der erste Teil des 5. Konzerts war ungarischen Komponisten gewidmet, die von der Folklore her- kommen. Die Chöre von Zoltan Kodäly sind stilistisch nicht ganz einheitlich, zeigen noch gewisse Trivialzüge des Vereinschorstiles und wirken, trotz zahlreicher genialer Züge und Einzelschönheiten, wie Vorstufen zu den Vokalkompositionen B ė 1 a B a r 16 k s. Hier ist alles meisterlich, vor allem in der Beschränkung: vom zarten Lyrismus der „Vier slowakischen Volkslieder bis zu den schattenhaft düsteren Gesängen nach Texten von Andreas Ady aus der Zeit des ersten Weltkrieges. (Die Sololieder sang Ilona Stein- gruber, begleitet von Herbert Häfner.) Die an dieser Stelle bereits besprochenen „Catulli Carmina’ von Carl O r f f mit Ilona Steingruber und H. Meyer-Welfing als Solisten bildeten den zweiten Teil des Programms.
Wie bei manchen Künstlern jedes Podium zur Opembühne wird, so verwandeln umgekehrt Pears und Britten jeden Konzert.