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Nobler llagner in feinen Farben

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Riccardo Mutis Wagner-Debüt mit „Walküre“ war ein voller Erfolg, Regie (Andrė Engel) und Bühnenbild (Nicky Rieti) sorgten einmal mehr für einen Inszenierungs-Fiop.

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Riccardo Mutis Wagner-Debüt mit „Walküre“ war ein voller Erfolg, Regie (Andrė Engel) und Bühnenbild (Nicky Rieti) sorgten einmal mehr für einen Inszenierungs-Fiop.

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Riccardo Muti eröffnete nach alter Tradition am 7. Dezember die neue Saison der Mailänder Scala. Und feierte mit Richard Wagners „Walküre“ sein Debüt als „Ring“-Dirigent, für das er den deut-schen Regisseur* Andrė Engel und den Schweizer Bühnenbildner Nicky Rieti holte. Zwei Künstler, die Muti nun für die kommenden „Ring“- Abende als Klotz am Bein mitschleppen muß.

Muti versuchte, sein Scala-Orchester auf den reinen Wagner-Klang zu drillen - was nicht immer gut ging - und schwor seine Sänger auf sein nobles „Walküre“-Konzept ein, in dem lyrische Töne und feine Farben vorherrschen und erst allmählich die große dramatische Steigerung sich einstellt.

Waltraut Meier und Placido Domingo - ein Idealpaar als Sieglinde und Siegmund - fühlten sich in dieses Konzept imponierend, mit wunderbarer Bühnenpräsenz, ein; Marjana Lipovšeks Fricka und Gabriele Schnauts Brünnhilde dominierten mit Kraft und leuchtendem Timbre: Monte Pedersons Wotan und Mathias Hölles Hunding klangen hingegen schwer überfordert.

Das Publikum ließ jedenfalls alle Beteiligten deutlich erkennen, was es von dieser „Walküre“ hält:

Jubel für Muti und die Stars, kaum Beifall, dafür viel Buhgeschrei für die Inszenierung, die langweilig, phantasielos, schwerfällig und bie- dermeierhch betulich wirkt. Statt einer heiligen Esche ein ärmliches Designerbäumchen, keine Winterstürme und kein Wonnemond, ein Pappendeckelfelsen im zweiten Akt und im dritten Akt statt des Walkürenfelsens und des Feuerzaubers ein blühendes Mohnfeld mit einem Holzkohlenofen: Diese Hypothek wird die Scala nicht mehr los.

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