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30 Jahre Karosserie-Entwicklung

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In Seewalchen am Attersee wurden kürzlich die seit dem Frankfurter und dem Genfer Salon bekannten T-Mo-delle („Touristik und Transport“) von Mercedes Benz vorgeführt, da mit diesen Freizeitautos jetzt auch Österreich beliefert wird. In Wien fand ferner in diesem Zusammenhang ein interessanter Vortrag statt: Von den 1946 in die Mercedes-Benz-Produktion aufgenommenen und inzwischen legendär gewordenen Typen 170 bis zum Weltrekordwagen des Jahres 1978 gab Direktor Bruno Sacco, Chefdesigner der Daimler-Benz AG, anläßlich der Eröffnung des neuen Ausstellungslokals der Firma Wiesenthal & Co. Gesellschaft m. b. H. in Wien einen umfassenden Uberblick über die Karosserieentwicklung der Stuttgarter Marke. Charakteristische Stationen waren in dieser kontinuierlich vorangetriebenen Entwicklung vor allem der Ubergang von der getrennten Bauweise, bei der auf das Fahrgestell die Karosserien aufgesetzt wurden, zur selbsttragenden Bauweise, bei der die Karosserie torsions- und verwindungssteif ausgebildet wurde. Diese neue Bauweise wurde erstmals 1953 im Typ 180 verwirklicht, der äußerlich durch die Pontonform sein charakteristisches Aussehen erhielt. Gleichzeitig wurde damit der Grundstein zur Großserienfertigung gelegt und das Baukastenprinzip konsequent angewendet. Der endgültige Durchbruch in die Spitzenklasse erfolgte 1959 mit den Typen 220, 220 S und 220 SE. Es waren die ersten Großserientypen, bei welchen die Ergebnisse der vorher systematisch durchgeführten Unfallversuche voll berücksichtigt wurden. 1965 wurden die neuen Typen 250 S und 250 SE vorgestellt und damit eine neue Sonderklasse geboren. Bis zum letzten Millimeter feilte man an der Maßkonzeption des Innenraumes der 1968 vorgestellten „Neuen Generation“. Der damals schon hohe technische Standard erhielt mit der Einführung der S-Klasse im Jahr 1972 einen neuerlichen Bezugspunkt der Automobiltechnik. Diese totale Neuentwicklung wurde von den Typen 280 S, 280 SE und 350 SE stufenweise bis zum Spitzentyp 450 SEL 6,9 ergänzt. Bei diesem Streifzug wurde auch auf die besondere Problematik der Entwicklung von Experimentiersicherheitsfahrzeugen (ESV-Programm) hingewiesen. Auch das Thema CHI wurde gestreift. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist bekannt, es ist noch sehr aktuell: Mit diesem Wagen wurden Ende April 1978 neue Geschwindigkeitsweltrekorde eingestellt, Spitzengeschwindigkeiten von über 320 km/h wurden erreicht und Durchschnittsgeschwindigkeiten um 315 km/h erzielt.

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