Das Besondere an Peter Schaufuss' Choreographic des „NuBknackers”, die der danjsche Tanzer vor Jahren mit dem London Festival Ballet ge-schaffen hatte, besteht in der Ver-kniipfung von Tschaikowskijs Bio-graphie mit der literarischen Vorlage E.T.A. Hoffmanns. Die Weihnachts-bescherung fiir Fritz und Marie -sprich Bobik und Tanja - begab sich soniit im Ukrainischen bei Dawydow-Tschaikowskijs, derKomponist selbst figurierte als Pate DroBelmeier, seine Sch wester Sascha als Zuckerfee - und so wird Tschaikowskijs Genealogie peinlich genau in Ballettpersonal um-gesetzt.
Indes - wie sich bei der neuen Pro-duktion in der Grazer Oper zeigte -bleibt die genealogische Tiiftelei eine nette Schreibtischarbeit ohne besondere Relevanz fiir den Beschauer. Allerdings schuf diese Interpretation einen wiinschenswert klaren Zusam-menhang zwischen Traumgeschehen und biirgerlicher Wirklichkeit.
Getanzt wurde relativ wenig und nicht immer exakt, kleinraumige Pantomime iiberwog; der Flirt mit dem Kitsch blieb dezent, fiir manche Augenweide und vielerlei Effekte sorgte die Bilderbuchausstattung durch David Walker. Ein gediegen altmodisches Spektakel fiir jung und alt.