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Androsch und sein Opfer

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Bruno Kreisky hat’s mit allerletzter Kraftanstrengung geschafft, Hannes Androsch ist vorderhand geschafft: Die Wiener SPO verzichtete darauf, den Genossen Bankdirektor für den Bundesparteivorstand zu nominieren.

Unübersehbar ist die Erleichterung: Der Parteitag ist gerettet, Kreiskys große Abschiedsszene ebenso. Da lohnt es sich schon, einige Krokodilstränen über das Opfer, das man Androsch zumutet, im Augenwinkel zu zeigen, einzugestehen, daß man ihn zutiefst verletzt“ habe.

Ist also der Konflikt ausgestanden? Ja, wenn man einen Sitz im Parteivorstand zum Um und Auf der sozialdemokratischen Bewegung erklärt.

Ging und geht es aber um den ideologischen Hintergrund, kann die Auseinandersetzung keinesfalls als ausgestanden gelten. Dann müßte der Parteitag erst recht Partei ergreifen.

Unterläßt dies die SPÖ, räumt sie Androsch damit auf Sicht mehr politische Zukunftschancen ein, als er im Augenblick durch seine Nichtnominierung verliert. Und das Opfer hieße letztlich Kreisky.

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