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Antikes Psychodrama

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SalzburgsFeiertagsehrgeiz,eine große Oper im Großen Festspielhaus zu geben, geriet zu einer erfreulichen Leistung. „Idomeneo“, vom Publikum des etwas verwirrenden Gewebes antiker Psychologie wegen nicht so geliebt wie „Figaros Hochzeit“, ist im Grunde nichts anderes als die Geschichte der Opferung eines Sohnes wie Abrahams Opferung des Isaak. Daß die Söhne — Isaak und Tdamantes — am Leben bleiben, ist jeweils Gott zu danken.

Der vertikalen Vater-Gott-Be- ziehung steht die horizontale entgegen, in der „Idomeneo“ zwei Damen, die Tochter des Atriden- königs Agamemnon, Elektra, und die trojanische Edle Ilia als Gefangene nach Trojas Fall ihre Gefühle dem jungen Idamantes zuwenden.

Welch eine Musik aber hat der gerade 25jährige Mozart dazu geschrieben. Beinahe meinte man der Erfüllung eines anderen Gelübdes zuhören zu können.

Die Psychologie des dramatischen Ablaufs ist ganz ohne Siegmund Freud umgelegt in Spannungen, von denen an diesem Abend am meisten Elektra (Carol Vaness in großartiger Verfassung) profitierte, Mozart war in der Stimmführung bei Werner Hollweg als „Idomeneo“ trotz Indisposition in guter Obhut.

Regisseur Mirdita setzte manch falschen Akzent, Blumen erhielt Ralf Weikert für die musikalische Leitung der ersten Besetzung des Mozarteum-Orchesters.

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