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Arme ORFler

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Manchmal tun einem die Leute vom ORF direkt leid.

Zum Beispiel „Club-2"-Gastgeber Franz Kreuzer, bei dem der sonst so wortgewaltige Wiener Stadtrat Helmut Zilk Schutz suchte, als ihm beim Thema ,J£onfe-renzzentrum" (12. Jänner, FS 2) gegenüber Vizebürgermeister Erhard Busek die Argumente ausgingen.

Oder ,J?olitik-am-Frei-tag"-Moderator Peter Rabl, dem seine Einleitung zu einer Politiker-Diskussion (15. Jänner, FS 2) sofort Kritik von SPÖ-Obmann-Stellver-treter Karl Blecha eintrug.

Oder die FS-2-Programm-planer. Da hatten sie sorgfältig die ,J\.uslosung der Fußball-Weltmeisterschaft" (16. Jänner) eingeplant, und dann verzögerte sich diese so sehr, daß im spannendsten Moment — vor der Auslosung Österreichs — abgebrochen werden müßte.

Und viele Sportfreunde hatten leider kein Verständnis dafür, daß der Beginn der Live-Ubertragung von ,JLa Boheme" aus New York (gleichzeitig stereo in ö 1 zu hören) nicht verschoben werden konnte. Ich schon.

Trotzdem suchte ich statt Mimis Tod dann lieber Entspannung bei Hans Joachim Kulenkampffs .JZiner wird gewinnen" FS 1).

Und fand sie auch: Ein Ita-lienisch-Dolmetsch auf die Frage, was Eisstockschießen auf Italienisch heiße: „Das kennt man nicht in Italien." Und auf Kulenkampffs Einwand ,Jn Südtirol schon" erklärte der Dolmetsch trok-ken: ,JStüdtirol ist nicht Italien."

Die Frage, wo Jalta liege, konnte niemand, auch nicht die spätere Siegerin aus der Schweiz, richtig beantworten. ,Jn Afrika" lautete eine Antwort. Europa scheint auf dem besten Wege, die (weiterwirkende) Vergangenheit nicht zu bewältigen, sondern schlicht zu verdrängen.

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