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Digital In Arbeit

Auf „verlorenem” Posten

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Frauen verdienen im Schnitt um 7.031 Schilling weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Die FURCHE fragte ÖGB-Vizepräsi-dentin Irmgard Schmidleithner: „Kämpfen die Gewerkschafter nicht hart genug für Gleichberechtigung?”

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Frauen verdienen im Schnitt um 7.031 Schilling weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Die FURCHE fragte ÖGB-Vizepräsi-dentin Irmgard Schmidleithner: „Kämpfen die Gewerkschafter nicht hart genug für Gleichberechtigung?”

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Zwischen 1980und 1991 stieg, nach einer Erhebung der Arbeiterkammer, das mittlere Monatsbruttoeinkommen der Männer von 13.668 auf 22.179 Schilling (+62 Prozent), das der Frauen hingegen von 8.871 auf 15.148 Schilling (+71 Prozent). Zwar sind somit die Bezüge der Arbeitnehmerinnen im letzten Jahrzehnt stärker gestiegen, aber es besteht immer noch eine große Kluft gegenüber dem starken Geschlecht: Weibliche Arbeitskräfte verdienen im Schnitt immer noch um 7.031 Schilling weniger”.

Kämpft die Gewerkschaft hier auf „verlorenem” Posten?

Für ÖGB-Vizepräsidentin Irmgard Schmidleithner (SP) zeigen diese Daten nur bekannte Probleme auf: Erstens seien Arbeitnehmerinnen nach wie vor weniger qualifiziert. Zweitens gehöre ungleicher Lohn bei gleich(wertig)er Arbeit ebenfalls noch häufig zum betrieblichen Alltag.

Eine Hauptursache für den Unterschied liegt für Schmidleithner jedoch bei den Frauen selbst: „Sie trauen sich oft immer noch nicht, ein ihren Leistungen entsprechendes Gehalt zu verlangen, beispielsweise schon beim Einstellungsgespräch”. Das zu ändern, sei eine Hauptaufgabe. Priorität habe außerdem „die Realisierung des Mindestlohnes von 12.000 Schilling in allen Bereichen”. Ihre Arbeit werde sich aber nicht nur auf Verbesserung der Löhne und Gehälter, sondern auch auf bessere Qualifizierung konzentrieren, kündigt Schmidleithner an.

Keine Aufgabe für Dohnal

Wünscht sich die ÖGB-Vizepräsidentin dabei mehr kämpferische Unterstützung durch das Frauenministerium? Schmidleithner dazu: „Nein. Johanna Dohnal hat schon voll ihren Beitrag zur Gleichberechtigung der Frauen geleistet”.

” Diese Berechnungen sind nicht „teilzeitbereinigt”. Rund 20 Prozent der Frauen und etwa 1,5 Prozent der Männer gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach.

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