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Benzinpreis hoch halten?

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Tanken wird in Zukunft (noch) billiger sein müssen, fordern die Autofahrerclubs. Denn die Hoffnung auf Frieden in der Golf region hat sich bereits auf den Ölpreis niedergeschlagen. Einige OPEC-Länder bemühen sich derzeit in Wien, den rasanten Preisverfall zu stoppen. Experten prognostizieren eine weitere Tendenz nach unten.

Aber ist billiges Benzin sinnvoll? Noch dazu, wenn in der Bundesrepublik die Erhöhung der Mineralölsteuer (allerdings wegen der DDR-Sanierung) ansteht. Belgien erhöht mit März dieses Jahres ebenfalls die Mineralölsteuer für unverbleites Benzin. Selbst die EG-Kommission hat einen Vorschlag zur An-gleichung der Mineralölsteuer für Benzin und Dieselkraftstoff verabschiedet. Österreich könnte bequem mitschwimmen und ebenfalls die Mineralölsteuer erhöhen, ohne Wettbewerbsnachteile befürchten zu müssen. Damit wären Millionen für die Umweltsanierung da.

Karl Musil, Energieexperte des WIFO: „Es wäre wichtig, den Konsumenten Anreizsignale zu geben, daß der Trend nicht weg vom Energiesparen gehen darf.”

Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel überlegt noch: „Ich glaube nicht, daß die Autofahrer einen höheren Benzinpreis in diesem Sinn verstehen würden. Bevor wir Überlegungen anstellen, müssen wir die Entwicklung abwarten und zuerst diskutieren, wofür die zusätzlichen Einnahmen verwendet werden sollen.” Aber man müsse jetzt endlich konkret über Energie- und Ökologieabgaben reden, betont auch er.

Allerdings will Musil den Autofahrer auch nicht als Melkkuh sehen. „Auf die Produzenten muß ebenfalls eingewirkt werden, daß sie sparsamere Autos entwickeln. Denn wenn sie die teuren auch verkaufen können, wären sie dumm, in billigere, die wenig verbrauchen, zu investieren” (siehe Seite 5).

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