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Der letzte Schamane

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Josef Beuys, der wohl prominenteste und umstrittenste deutsche Avantgarde-Künstler, starb im Alter von 65 Jahren. Seit 1963 erregte er mit Objekten aus Fell,

Filz, Fett, Wachs und Honig Begeisterung sowohl wie Empörung. In auf sehenerregenden Aktionen wie „J3euys und der Kojo-te", ,Manresa" und „JZurasien-stab" (1967 in Wien) und anderen verstand er es, mit einer neuen Mythologie und der Beschwörung modernen Schamanentums zu schockieren.

Als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf wurde er wegen Protestaktionen entlassen. Sein politisches Engagement, das ihn eine „Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung" und eine „JFreie Internationale Hochschule für Kreativität und Interdisziplinäre Forschung" gründen und für die „Jktionsgemeinschaft unabhängiger Deutscher für den Bundestag" kandidieren ließ, war es, das sein Künstlertum — selbst bei Bewunderern — in Frage stellte. Fünfmal hintereinander war er auf der „documenta" in Kassel vertreten.

Den Begriff Schönheit ersetzte Beuys durch Kreativität und erklärte, jeder sei Künstler. Vielleicht könnte man Joseph Beuys als einen aufgeklärten Humanisten des 20. Jahrhunderts bezeichnen — vielleicht war er ein irregegangener Idealist?!

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