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Der nächste Ozon-Alarm ist vorprogrammiert

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Christof Gaspari

Nun haben wir sie endlich, die lang ersehnten „Hundstage". Geregnet hat es ja genug im Juni. Aber so recht freuen über die Sonne konnte man sich dann doch auch wieder nicht. Denn: Ozon liegt in der Luft - mehr als dem Menschen gut tut.

Im Wienerwald und in Krems wurde sogar die für die Vorwarnstufe festgelegte Grenze überschritten. Allgemeine Besorgnis war die Folge. Dürfen Kinder nun im Freien spielen? Soll man wandern gehen?

Der Nationalrat beschloß, Solarmobile zu fördern. Im nächsten Jahr soll uns ein Ozon-Informationsgesetz einheitliche Messungen bescheren. Gut: Also werden wir es im nächsten Sommer zwar genauer wissen, trotzdem aber dieselben Schlagzeilen haben wie heuer. Wir hatten sie ja schließlich auch schon in früheren Jahren.

Daß der Ozon-Anstieg (jährlich ein bis drei Prozent) bedrohlich ist, wissen wir ja schon seit langem. Daß man ihm nicht per Druckknopf zu Leibe rücken kann auch.

Zur Ozonbelastung tragen bei: Autofahren, Tanken, Trockenreinigen, Lacke und Lösungsmittel, das Konsumverhalten, das immer mehr Müll erzeugt: Aus einem Kilo Müll können 250 Gramm Methan und aus einem Teil Methan 3,7 Teile Ozon entstehen.

Was sich ändern müßte? Neben unserer Art zu produzieren und zu konsumieren, vor allem unsere Wirtschafts- und Umweltpolitik. Konzepte dafür gibt es. Man kann sie in Büchern und Studien aus den späten siebziger Jahren nachlesen. Alarmmeldungen haben bisher nichts genützt. Auch der Ozon-Alarm 1992 wird kaum etwas bewirken. Er ist vorprogrammiert.

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